Vetmedica: Typisch Ökonomie 2. Auflage

T Y P I S C H Ö K O N O M I E Ihre Ansprechpartner im Bereich Schwein Nord-Westen Landwirtschaftliche Spezialberatung Schwein Herbert Heger Heinrich-Heine-Straße 32 48493 Wettringen Telefon: 06132 77 182 182 Mobil: 0178 290 50 20 herbert.heger@boehringer-ingelheim.com Osten Landwirtschaftliche Spezialberatung Schwein Doreen Schillkamp Am Eselstanz 6 99510 Wormstedt Telefon: 06132 77 171 045 Mobil: 0160 923 267 53 doreen.schillkamp@boehringer-ingelheim.com Süden Landwirtschaftliche Spezialberatung Schwein Markus Hellenschmidt Reichardsroth 5 91620 Ohrenbach Telefon: 06132 77 171 175 Mobil: 0151 689 679 79 markus.hellenschmidt@boehringer-ingelheim.com 2

T Y P I S C H Ö K O N O M I E Typisch Ökonomie Die Schweineproduktion ökonomisch verstehen. Der Markt ist kaum durch den einzelnen Landwirt beeinfl ussbar (Ferkel- und Mastschweinenotierungen, Futter- und andere Betriebsmittel spielen eine große Rolle). Die Chancen liegen in der Analyse der zu beeinfl ussenden Para- meter. Hier gilt es, die eigenen Produktionskosten zu kennen sowie, die biologischen Leistungen zu bewerten und zu opti- mieren. Risiken liegen dabei in der Tiergesundheit. Dieses Fundament muss tragfähig sein, um das genetische Potenzial nutzen zu können. Chancen + Risiken nutzen + minimieren erkennen optimieren 4

T Y P I S C H Ö K O N O M I E Typisch Ökonomie Annahmen/Datengrundlagen. Für die Berechnungen wurde der Durchschnitt der vergan- genen 5 Wirtschaftsjahre als Grundlage ausgewählt. Diese Daten beziehen sich auf eine Herde mit 560 Sauen, 29,5 verkauften Ferkeln mit 28,9 kg Verkaufsgewicht/Ferkel, 2.000 Ferkelaufzuchtplätzen mit 6,5 Umtrieben, 3.000 Mastplätzen mit 2,8 Umtrieben. Es handelt sich um einen pauschalierenden Betrieb mit Brutto-Werten. Leistungen werden mit 10,7 %, Kosten mit 7 % oder 19 % MwSt. berechnet. Abweichende Berechnungsgrundlagen sind in den Berechnungsbeispielen dargestellt. Berechnungen für den Luftwäscher und die Güllekosten befi nden sich im Bereich „Allgemeine Daten“. Die Arbeitskosten werden in diesem Buch auf Basis der Arbeitszeit multipiziert mit einem festen Stundensatz (20,00 €/Std.) errechnet. Eine Aufteilung in Lohnkosten (für Mitarbeiter, Dienstleister) und Unternehmerlohn (für den Betriebsleiter) erfolgt aus Vereinfachungsgründen nicht. 5

T Y P I S C H Ö K O N O M I E ... sagen Danke! Für die Erstellung dieser Broschüre wurden wir durch Datenaus- wertungen, Grafiken und persönliche Gespräche unterstützt. Deswegen möchten wir uns besonders herzlich für diese tolle Unterstützung bei den Organisationen bedanken: Bundesverband Rind und Schwein e.V. DLG e.V. (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) Dr. Günter Grandjot, Dr. Uta Schulze, Landwirtschaftliche Sachverständige Erzeugerring Westfalen eG IQ-Agrar Service GmbH Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen SchweineSpezialBeratung Schleswig-Holstein e.V. Schweinevermarktung Rheinland w.V. VzF GmbH, Uelzen 7

Inhaltsverzeichnis T Y P I S C H Ö K O N O M I E Ferkelerzeugung Schemata – Aufbau der Leistungs-/Kostenrechnung in der Ferkelerzeugung Aufbau und Struktur der Teilkostenrechnung DkfL Aufbau und Struktur der Vollkostenrechnung Break-even-Point Grenzkosten Von der Ferkelnotierung zum Erlös Ferkel- und Schlachtnotierung im Verlauf der letzten 10 Jahre Von der Biologie zur Marktleistung Direktkosten im Detail Herdenaltersstruktur und Lebensaufzuchtleistung Bestandsergänzung, Lebensaufzuchtleistung „der Mitarbeiterinnen“ Lebensaufzuchtleistung, Produktivität Lebensaufzuchtleistung – den Fokus richtig legen Lebensaufzuchtleistung – Herdenaltersstruktur Strategisches Tiergesundheitsmanagement Mykoplasmen – Eingliederung Jungsauen Direktkosten im Detail Futtermittelpreise für Sauen- und Ferkelfutter Futterkosten Futterverwertung Würmer fressen immer mit! Direktkosten im Detail Tiergesundheit Direktkosten im Detail Tiergesundheitskosten Haupterkrankungszeit verschiedener Erreger 8 16 17 18 19 21 22 23 24 25 26 27 28 30 32 33 34 35 36 38 39 40

T Y P I S C H Ö K O N O M I E Inhaltsverzeichnis Direktkosten im Detail Energie und sonstige Kosten Vollkostenanalyse im 5-Jahres-Schnitt in der Ferkelerzeugung mit Ferkelaufzucht Leistungsparameter im Überblick (Ferkel-) Impfstoffkosten einsparen? Kosten je geborenem Ferkel Erreger/Ursachen für Fruchtbarkeitsstörungen Was kostet ein neuer Sauenstall? Was kostet ein neuer Ferkelaufzuchtstall? Wie teilt sich die Arbeitszeit in der Ferkelerzeugung auf? Hohe Produktionsleistungen schaffen Sicherheit – auch in schwierigen Preisphasen Was ist wichtiger? Kosten- und Erlösmanagement oder Produktionsleistung? Ferkelaufzucht Schemata – Aufbau der Leistungs-/Kostenrechnung in der Ferkelaufzucht Aufbau und Struktur der Teilkostenrechnung DkfL Aufbau und Struktur der Vollkostenrechnung Von der Ferkelnotierung zum Erlös Break-even-Point Grenzkosten Direktkosten im Detail Bestandsergänzung Direktkosten im Detail Futterkosten 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 54 55 56 57 58 59 60 61 9

Inhaltsverzeichnis T Y P I S C H Ö K O N O M I E Direktkosten im Detail Tiergesundheit Futterverwertung Würmer fressen immer mit! Direktkosten im Detail Tiergesundheit verbessern – höhere biologische Leistungen Direktkosten im Detail Tiergesundheit verbessern – Räumung der Ferkelaufzucht Direktkosten im Detail Tiergesundheit verbessern – weniger Sauen Wo stehe ich mit meinen Leistungen? Faustzahlen Leistungsparameter Ferkelaufzucht Direktkosten im Detail Energie und sonstige Kosten Was kostet ein neuer Ferkelaufzuchtstall? Schweinemast Schemata – Aufbau der Leistungs-/Kostenrechnung in der Schweinemast Aufbau und Struktur der Teilkostenrechnung DkfL Aufbau und Struktur der Vollkostenrechnung Von der Schlachtschweinenotierung zum Erlös Break-even-Point Grenzkosten 62 64 65 66 67 68 69 70 71 74 75 76 77 78 79 Preisverlauf (Notierung) für Ferkel und Schlachtschweine der letzten 10 Jahre 80 Von der Biologie zur Marktleistung Direktkosten im Detail Bestandsergänzung Direktkosten im Detail Futterkosten 81 82 83 10

T Y P I S C H Ö K O N O M I E Inhaltsverzeichnis Eine gute Futterverwertung als Signal für ein effizientes Mast-Management Futterverwertung Würmer fressen immer mit! Futtermittelpreise für Mastfutter in den letzten Jahren Direktkosten im Detail Tiergesundheit Direktkosten im Detail Tiergesundheitskosten Direktkosten im Detail Energie und sonstige Kosten Leistungsparameter im Überblick Was kostet ein neuer Schweinemaststall? Was kostet ein Abluftwäscher? Wie teilt sich die Arbeitszeit in der Schweinmast auf? Was ist wichtiger? Kosten- und Erlösmanagement oder Produktionsleistung? Maskenschlupf Betriebsvergleich – Wie gut bin ich und was ist für mich die beste Vermarktungsstrategie? Betriebsvergleich: Wie gut bin ich? Erlösabweich zur Notierung Auseinanderwachsen im Fokus – IXP-Vermarktung Abrechnung nach Indexpunkten (IXP) Auseinanderwachsen im Fokus – IXP-Vermarktung Geschlechterspezifische Unterschiede Auseinanderwachsen im Fokus – MFA-Vermarktung Abrechnung nach Muskelfleischanteil (MFA) Auseinanderwachsen im Fokus – MFA-Vermarktung Geschlechterspezifische Unterschiede 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 98 99 100 101 102 103 11

Inhaltsverzeichnis T Y P I S C H Ö K O N O M I E Eber vermarkten Auseinanderwachsen im Fokus – Mindermengenzuschlag Teilstückgewichte entscheiden über den Erlös – Systemgrenzen beachten! Vergleich von zwei Schlachtschweinen Wiegen – das optimale Gewicht immer im Blick! Wiegen ist keine schöne Tätigkeit, aber ökonomisch bewertet, eine der effizientesten Arbeiten Unreif. Reif. Überreif. … sich rechtzeitig auf den Weg machen PRRS-Infektionen sichtbar machen Kennzeichnung der Gewichtsklassen Einzeltierwaage, vorn und hinten zu öffnen, zum Durchtreiben Wiegen bedeutet auch Hygiene Rückwärts ist mir lieber Wiegen – ein konsequentes Handeln Punkt-, Komma-, Strich-Kennzeichnung Tipps und Tricks Managementbedingtes Auseinanderwachsen Erregerbedingtes Auseinanderwachsen Schlachtbefunddaten und Mastleistung Erregerbedingtes Auseinanderwachsen PRRS-Besonderheiten 104 105 106 111 112 113 114 115 116 117 118 119 120 121 122 123 Wirtschaftliche Auswirkungen von Krankheitseinbrüchen Schlachtbefunde und Mastleistung – ökonomisch bewerten 126 12

T Y P I S C H Ö K O N O M I E Inhaltsverzeichnis Schlachtbefunde und Mastleistung – ökonomisch bewerten Würmer fressen immer mit! An der richtigen Stelle drehen Stallklima in der Schweinemast optimieren Voraussetzung für hohe Leistungen in der Schweineproduktion Wirtschaftliche Auswirkungen von Krankheitsausbrüchen in einem Beispielbetrieb. Hier: Starke PRRS-Welle Wirtschaftliche Auswirkungen von Krankheitsausbrüchen in einem Beispielbetrieb. Hier: Leichte PRRS-Welle Wirtschaftliche Auswirkungen von Krankheitsausbrüchen in einem Beispielbetrieb. Hier: Influenzaeinbruch Wirtschaftliche Auswirkungen von Krankheitsausbrüchen in einem Beispielbetrieb. Hier: Leichte Ileitis-Infektion (subklinisch) Wirtschaftliche Auswirkungen von Krankheitsausbrüchen in einem Beispielbetrieb. Hier: Schwere Ileitis-Infektion (klinisch) Wirtschaftliche Auswirkungen von Krankheitsausbrüchen in einem Beispielbetrieb. Hier: Mykoplasmen-Infektion Allgemeine Daten und Anhang Steuervorteile nutzen Aufteilung der Produktionskosten in der Schweinehaltung Vorteil der Pauschalierung Gülleanfall und Güllekosten Struktur der landwirtschaftlichen Betriebszweigauswertung Kosten verschiedener Haltungsverfahren in Anlehnung an das staatliche Tierwohlkennzeichen Was kostet ein Mitarbeiter dem Betrieb? Berechnungsbeispiel für einen verheirateten Arbeitnehmer (AN) Fachbegriffe erklärt 129 130 131 132 134 136 138 140 142 146 148 150 152 153 154 156 157 13

Ferkelerzeugung T Y P I S C H Ö K O N O M I E Schemata – Aufbau der Leistungs-/Kostenrechnung in der Ferkelerzeugung. Daten Ferkelproduktion im Ø der letzten 5 Jahre, Beispielrechnungen mit 560 Sauen, 29,5 verkaufte Ferkeln, 28,9 kg Verkaufsgewicht 1. Teilkostenrechnung je Sau je Ferkel 1.1. Marktleistung 1.2. – Direktkosten 1.935,00 € 65,59 € 1.249,20 € 42,35 € 1.3. = Direktkostenfreie Leistung (DkfL) 685,80 € 23,25 € 2. Vollkostenrechnung 2.1. – Festkosten 2.2. = Gewinn 363,50 € 12,32 € 322,30 € 10,93 € 2.3. – Lohnanspruch Unternehmer 222,00 € 7,53 € 2.4. = Unternehmergewinn/Verlust 100,30 € 3,40 € Schematische Darstellung 16

T Y P I S C H Ö K O N O M I E Ferkelerzeugung Aufbau und Struktur der Teilkostenrechnung DkfL. 1. Teilkostenrechnung Marktleistung je Sau je Ferkel 29,5 verkaufte Ferkel (28,9 kg/Ferkel) 1.830,00 € 62,03 € Schlachtsauen, etc. 105,00 € 3,56 € 1.1. Marktleistung gesamt 1.935,00 € 65,59 € – Direktkosten Bestandsergänzung Sauenfutter Ferkelfutter Tiergesundheit Energie/Wasser Sonstige Direktkosten 141,00 € 4,78 € 353,50 € 11,98 € 430,60 € 14,60 € 165,50 € 5,61 € 81,70 € 2,77 € 76,90 € 2,61 € 1.2. Direktkosten gesamt 1.249,20 € 42,35 € 1.3. = Direktkostenfreie Leistung (DkfL) 685,80 € 23,25 € 17

Ferkelerzeugung T Y P I S C H Ö K O N O M I E Aufbau und Struktur der Vollkostenrechnung Vollkosten und Unternehmergewinn. 2. Vollkostenrechnung je Sau je Ferkel 1.3. Direktkostenfreie Leistung (DkfL) 685,80 € 23,25 € – Festkosten Gebäudekosten (AfA1), Reparaturen, Versicherung) 304,00 € 10,31 € Zinsanspruch Investivkapital Allgemeine Wirtschaftskosten 2.1. Festkosten gesamt = 2.2. Gewinn – Lohnanspruch Arbeitszeit 24,80 € 0,84 € 34,70 € 1,18 € 363,50 € 12,32 € 322,30 € 10,93 € 11,10 Std. 0,38 Std. 2.3. Lohnanspruch (20,00 €/Std.) 222,00 € 7,53 € = 2.4. – Unternehmergewinn 100,30 € 3,40 € 1) Afa: Abschreibung der Investitionskosten; regelmäßige, gleichmäßige Verteilung der Investitionskosten auf einen defi nierten Nutzungszeitraum Entwicklung der Unternehmergewinne in den letzten Jahren in €/Sau Unternehmergewinn DkfL Lohnanspruch Festkosten Wirtschaftsjahre 07/08 08/09 09/10 10/11 11/12 12/13 13/14 14/15 15/16 16/17 1.000 800 600 400 200 0 18

Ferkelerzeugung T Y P I S C H Ö K O N O M I E Break-even-Point Warum ist diese Kennzahl wichtig? Wo liegt der Break-even-Point? 2.500 € 2.000 € 1.500 € 1.000 € 500 € r h a J d n u u a S / R U E s ö l r e l e k r e F 0 € 25 Erlöse decken alle Kosten s ö l r e l e k r e F 27 s ö l r e l e k r e F s ö l r e l e k r e F 29,5 31 Ferkel/Sau und Jahr Lohnanspruch Festkosten Direktkosten sonstige Erlöse s ö l r e l e k r e F 33 Investitionsplanung Ab wann rechnet sich meine Investition, bzw. bei welchen Erlösen sind alle meine Kosten gedeckt? Controlling Schneller Überblick über die wirtschaftliche Situation Veränderte Kosten Aktualisierung der Berechnung bei sich verändernden Kosten 20

T Y P I S C H Ö K O N O M I E Ferkelerzeugung Grenzkosten Was kostet die Erzeugung eines zusätzlichen 28,9 kg Ferkels? Ansatz: Sau ist in der Lage, ein weiteres Ferkel aufzuziehen. Platz für ein weiteres Ferkel muss in der Aufzucht geschaffen werden. Arbeitszeit für ein weiteres Ferkel ist vorhanden. Zusätzliche Kosten, die bei der Erzeugung eines weiteren Ferkels anfallen (näherungsweise) Sauenfutter (zusätzliches Säugefutter für die Sau) Ferkelfutter (für die Aufzucht des Ferkels) Tiergesundheit (Impfungen für das Ferkel; Medikationen und Behandlungen anteilig) Energie/Wasser Sonstige Direktkosten 2,00 € 15,00 € 4,00 € 0,50 € 0,50 € Gebäudekosten (zusätzlicher Aufzuchtplatz für das Ferkel) 4,00 € Lohnanspruch (zusätzliche Arbeitszeit für die Versorgung und Kontrolle des Ferkels) Grenzkosten gesamt Erlös je Ferkel Grenzgewinn je Ferkel 1,00 € 27,00 € 62,03 € 35,03 € Grenzkosten können stark schwanken! Mit zunehmender Leistung steigen die Grenzkosten an. 21

Ferkelerzeugung T Y P I S C H Ö K O N O M I E Von der Ferkelnotierung zum Erlös. Ferkelpreis laut Notierung, 25 kg: 44,15 € Zuschläge/Abschläge: Gewicht der Ferkelgruppe: 28,9 kg (1,00 €/kg bis 28 kg; 0,50 €/kg ab 28 kg) 2 Impfungen der Ferkel: (Mykoplasmen, Circo je 1,50 €/Ferkel) Zuschlag für Gruppengröße und Qualität (Verkaufsgruppe 400 Stk., eine Altersgruppe) Transportkosten Nettopreis Ferkel MwSt. (10,7 % bei Verkauf über den Handel) Ferkelerlös für den Ferkelerzeuger 3,45 € 3,00 € 4,00 € –1,50 € 53,10 € 5,68 € 58,80 € Bei einer Ferkelnotierung von 44,15 €/25 kg Ferkel kann der pauschalierende Landwirt unter Berücksichtigung möglicher Zu- und Abschläge den erforderlichen Ferkel- erlös zur Deckung seiner Produktionskosten erzielen. 22

T Y P I S C H Ö K O N O M I E Ferkelerzeugung Ferkel- und Schlachtnotierung im Verlauf der letzten 10 Jahre. Schlachtnotierung NRW/ Nord-West-Preis Ferkel NRW/ Nord-West-Preis Ø 1,53 € Ø 46,66 € G S g k / € , s i e r P - t s e W - d r o N e n i e w h c s t h c a l h c S 1,95 1,90 1,85 1,75 1,70 1,65 1,60 1,55 1,50 1,45 1,40 1,35 1,30 1,25 1,20 1,15 1,10 1,05 06.07.08 06.01.09 06.07.09 06.01.10 06.07.10 06.01.11 06.07.11 06.01.12 06.07.12 06.01.13 06.07.13 06.01.14 06.07.14 06.01.15 06.07.15 06.01.16 06.07.16 06.01.17 06.07.17 06.01.18 06.07.18 Der Preisverlauf für Mastschweine und Ferkel schwankt innerhalb eines Jahres und in den Jahren sehr deutlich. Die Ursachen liegen in dem saisonal schwankenden Angebot sowie den unterschiedlichen Möglichkeiten im Inlandsver- brauch und Export begründet. Die Ferkelnotierung lehnt sich dabei sehr stark an die Mastschweinenotierung an. 115 110 105 100 95 90 85 80 75 70 65 60 55 50 45 40 35 30 25 l e k r e F g k 5 2 / € , g n u r e i t o N 23

T Y P I S C H Ö K O N O M I E Ferkelerzeugung Direktkosten im Detail Herdenaltersstruktur und Lebensaufzuchtleistung. Bestandsergänzung, Direktkosten Bestandsergänzung 141,00 € Sauenfutter Ferkelfutter Tiergesundheit Energie/Wasser 353,50 € 430,60 € 165,50 € 81,70 € Sonstige Direktkosten 76,90 € Direktkosten gesamt 1.249,20 € 1 deckfähige Jungsau kostet ca. 353,00 € (langjähriges Mittel) X 40 % Remontierung im Sauenbestand ca. 141,00 €/Sau Bestandsergänzungs- kosten Ø Wurfnummer bei Abgang 5,9 5,9 5,9 5,9 69,8 71,0 72,3 74,1 r h a J / l e k r e F e t z t e s e g b A 27,9 13/14 28,5 14/15 Abgesetzte Ferkel/Sau und Jahr Lebensaufzuchtleistung abgesetzte Ferkel/Sau 29,0 29,4 15/16 16/17 8,0 7,0 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 g n a g b A i e b r e m m u n f r u W Ø Die Lebensleistung der Sauen steigt kontinuierlich an! Die Sauenabgänge werden dadurch nicht negativ beein- fl usst! Das ist ein Zeichen des guten Umgangs mit den Tieren. 25

Ferkelerzeugung T Y P I S C H Ö K O N O M I E Lebensaufzuchtleistung Den Fokus richtig legen Sauenabgang 1. und 2. Wurf analysieren. 1. Wurf Remon- tierung Abgang, belegt, ohne 1. Wurf Abgang, belegt, ohne 1. Wurf 550 € Jungsau/ Verlustkosten 48,7 % 9 % 24 13.200 € Jungsauen 41,9 % 4 % 9 Jungsauen 4.950 € Jungsauen sind Chance und Risiko für eine gute Herdengesundheit. Der richtige Umgang zeigt sich in der Lebensleistung. Ziel: Ausscheidungsquote max. 4 % bis zur 1. Belegung. -25 % der schlechtesten Betriebe +25 % der besten Betriebe Unterschied -25 % +25 % Hauptgründe für Ausscheiden: Tiergesundheit, Fundament, Fruchtbarkeit. Zusätzliches Risiko: Eine unnötig erhöhte Remontierung birgt ein unnötig erhöhtes Risiko für die Herdengesundheit. Der Wert für eine Sau im 1. und 2. Wurf ist im Durchschnitt mit ca. 550,00 € anzusetzen. Annahme Schätzrahmen Tierseuchenkasse. 28

T Y P I S C H Ö K O N O M I E Ferkelerzeugung Futtermittelpreise für Sauen- und Ferkelfutter in den letzten Jahren. Ferkelfutter II Sau-Futter-säugend Sau-Futter-tragend WL-Futterweizen t d / € 50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 Jul. 11 Jan. 12 O kt. 11 Apr. 12 Jul. 12 Dez. 12 O kt. 12 Apr. 13 Jul. 13 Sep. 13 Dez. 13 Jun. 14 M är. 14 Sep. 14 Dez. 14 Jun. 15 M är. 15 Sep. 15 Dez. 15 Jun. 16 M är.16 Sep. 16 Dez. 16 Jun. 17 M är. 17 Sep. 17 Dez. 17 Jun. 18 M är. 18 Nur geringe Preisschwankungen in den letzten Jahren. Einfl ussmöglichkeiten des Landwirtes sind eher begrenzt. Für geringe Futterkosten hat die Futterverwertung einen größeren Einfl uss. 35

Ferkelerzeugung T Y P I S C H Ö K O N O M I E Futterverwertung Würmer fressen immer mit! Chancen und Risiken in den Entwurmungsstrategien. Abferkelstall: Von Askariden befallene Sauen scheiden Wurmeier aus. In diesen entwickeln sich innerhalb von 3 bis 6 Wochen infektiöse Larven. Saugferkel nehmen diese infektiösen Eier auf. Ferkelaufzucht: Im Ferkel sind nach 6 bis 8 Wochen wiederum adulte Würmer entstanden, die Eier ausscheiden. Die Ferkel werden immunologisch belastet, die Futterverwertung in der Aufzucht sinkt. Mast: Der Wurmzyklus geht weiter, die Würmer „fressen mit“, die Mast- schweine sind immunologisch belastet, die Futterverwertung sinkt. Würmer im Darm fressen mit. 36

T Y P I S C H Ö K O N O M I E Ferkelerzeugung Sauen 10 –14 Tage vor Einstal- lung behandeln + waschen Minimierung des Infektions- druckes aus der Umgebung Infektionsverlauf und Behandlungsschemata Sau/Ferkel Aufnahme infektiöser Eier Larven in der Leber Larven in der Lunge Präadulte/Adulte im Darm Wochen 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Einstallungsbehandlung Ausstallungsbehandlung Ferkelaufzucht Ferkelaufzucht bzw. Einstallung Mast Behandlungsmöglichkeiten Sauen: Regelmäßige Bestandsbehandlungen der Sauen und des Ebers gegen Parasiten. Alternativ/zusätzlich die Sauenbehandlung per Injektion ca. 10 bis 14 (inkl. Räudebehandlung!) Tage vor Geburtstermin, inkl. Sau- endusche Ziel: Minimierung des Infektionsdruckes aus der Umgebung. Abferkelstall: Keine Behandlung, keine Duschen. Die von den Ferkeln aufgenommenen Wurmeier entwickeln sich. Aufzuchtstall: Optimalerweise eine 2-malige Behandlung, z.B. über Futter oder Injektion möglich. Desinfektionsmittel müssen gegen Wurmeier wirksam und geprüft sein! Maststall: Wenn keine Informationen zur Entwurmung in der Aufzucht vorlie- Entwurmung bei Einstallung gen unumgänglich! z.B. durch Injektion beim Abladen (inkl. Räude) oder über Futter. Je nach Parasitendruck zweite Behandlung. 37

T Y P I S C H Ö K O N O M I E Ferkelerzeugung Direktkosten im Detail Tiergesundheitskosten. Tierarztkosten aus der Mast haben sich auf die Ferkelerzeugung verlagert. Tiergesundheitskosten in €/Sau Tiergesundheitskosten in €/Ferkel l e k r e F / € 7 6 5 4 3 2 1 0 22,51 22,96 23,69 24,29 25,50 26,10 26,76 27,47 28,02 28,12 Kosten pro Ferkel im Schnitt bei ca. 5,60 € Steigende Tierarztkosten im Betrieb linear durch mehr Ferkel und zusätzliche Impfungen! 190 180 170 160 150 140 130 120 110 100 0 u a S / € Jahre 07/08 08/09 09/10 10/11 11/12 12/13 13/14 14/15 15/16 16/17 Impfmaßnahmen beim Ferkel steigen Werden die Tierarztkosten auf die produzierten Ferkel verteilt, lagen diese in den vergangenen Jahren bei ca. 5,60 € pro Ferkel. Landwirte handeln verantwortlich, die Antibiotikamengen sind deutlich gesunken, prophylaktische Maßnahmen wie die PRRS-Impfungen nehmen deutlich zu. Trend: Von Antibiotika zu Impfungen Datenbasis begrenzt auf NRW sowie auf Ferkelerzeugung. Impfungen in der Mast nicht berücksichtigt. 100 % n i e t a r f p m I 75 50 25 0 Jahre 4 3 2 1 r e d z t a s n a n e t s o K ( l e k r e F / € n e t s o k f p m , € 0 5 1 = g n u f p m ) I n e g i l i e w e j 07/08 08/09 09/10 10/11 11/12 12/13 13/14 14/15 15/16 16/17 Impfkosten % Mykoplasmen % Circo % PRRS % Ileitis I 0 Wirtschaftliche Auswirkungen von Krankheitsausbrüchen: siehe ab Seite 132 Quelle: LWK NRW 39

T Y P I S C H Ö K O N O M I E Ferkelerzeugung Direktkosten im Detail Energie und sonstige Kosten. Direktkosten Bestandsergänzung 141,00 € Sauenfutter Ferkelfutter Tiergesundheit Energie/Wasser 353,50 € 430,60 € 165,50 € 81,70 € Sonstige Direktkosten 76,90 € Direktkosten gesamt 1.249,20 € ca. 55 % der Kosten für Strom ca. 40 % der Kosten für Heizenergie Wasserkosten fallen in vielen Betrieben nicht direkt an (Hauswasser- versorgung). In den sonstigen Direktkosten enthalten: Besamungskosten: ca. 32 €/Sau Beiträge für Tierseuchenkasse, Beratung: ca. 20 €/Sau Sonstige Direktkosten (Viehzeichenstifte, Treibbretter, Overalls, etc.): ca. 28 €/Sau 41

Ferkelerzeugung T Y P I S C H Ö K O N O M I E Vollkostenanalyse im 5-Jahres-Schnitt in der Ferkelerzeugung mit Ferkelaufzucht. € / Sau Schnitt 5 Jahre 2.000 1.800 1.600 1.400 1.200 1000 800 600 400 200 0 Viehzukäufe Futtermittel Tiergesundheit Energie, Wasser Sonstiges Gebäudekosten Allgemeinkosten- und Zinsansatz Lohnansatz Betriebe im Vergleich „Produktionskosten je Sau inklusive Ferkelerzeugung“ 1.800,00 € Ferkel/Sau und Jahr Produktionskosten je Ferkel –25 % Betriebe 25,57 70,00 € +25 % Betriebe 29,96 60,00 € Differenz 10,00 € Produktionskosten/Ferkel Die Kosten pro Sau unterscheiden sich zwischen den erfolg- reichen und weniger erfolgreichen Betrieben kaum. Die Produk- tionskosten pro Ferkel werden durch die Anzahl der verkauften Ferkel pro Sau bestimmt. kostendeckende Produktion! Viele Ferkel als Basis für eine 42

Ferkelerzeugung T Y P I S C H Ö K O N O M I E (Ferkel-) Impfstoffkosten einsparen? Investitionen je lebend geborenem Ferkel kritisch bewerten. Saugferkelverluste in den ersten 14 Tagen In den ersten 2 Lebenswochen sind die Ferkelverluste am höchsten. Maßnahmen grundsätzlich in den ersten Lebenstagen kritisch bewerten! Häuﬁ ge Maßnahmen in den ersten Lebenstagen Impfungen gegen: PRRS, Circo, Myco (2 shot) Behandlungen gegen: Salmonellen, Ödem- krankheit, Streptokokken, … Quelle: Landwirtschaftskammer NRW ca. 94 % Saugferkelverluste in den ersten 14 Tagen ca. 3,00 € Behandlungskosten je Verlustferkel ca. 9.100,00 € Behandlungskosten für Verlustferkel und Jahr Verluste/Impfstoffkosten Optimaler Impfzeitpunkt % e t s u l r e v l e k r e f g u a S 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 1. bis 3. Lebenstag 4. bis 6. Lebenstag 7. bis 14. Lebenstag 15. bis 25. Lebenstag > = 26. Lebenstag Standardbucht Bewegungsbucht Freilaufbucht Risiken: Ferkelbehandlungen in den ersten Lebenstagen. Konsequenz: Impfmaßnahmen, wenn möglich, ab dem 14. LT durchführen. Achtung: Die Ferkel-Impfmaßnahmen sollten vor dem Absetzen beendet sein, um keinen zusätz- lichen Stress beim Absetzen zu verursachen. 4444

T Y P I S C H Ö K O N O M I E Ferkelerzeugung Kosten je geborenem Ferkel Vitalität der Ferkel erhöhen. Jedes geborene Ferkel (Mumie, tot geboren, lebensschwach, vital) hat Produktionskosten von 19,00 €. Achtung: Durch die Sauenbestandsimpfung: Reduktion von Uterus- infektionen > keine Geburt von Virämikern > Keine Virusverbreitung beim Wurfausgleich > Mehr Stabilität Die Optimierung der Tiergesundheit und somit der Leistung ist das Ziel! D i a g n o s t i s c h e K l ä r u n g v o n M u m i e n u n d l e b e n s s c h w a c h e n F e r k e l n i s t e i n e C h a n c e f ü r d i e b e s s e r e E n t- w i c k l u n g d e r W u r f g e s c h w i s t e r ! „Circo“ Uterusinfektionen Infektionszeitpunkte in der Trächtigkeit Klinische Anzeichen Früh Mittel Spät Spät 1.–35. Tag 35.–70. Tag 70.–118. Tag 70.–118. Tag Absterben der Embryonen Kleine Würfe Umrauschen Mumifi zierte Feten Totgeburten Mumifi zierte Feten Mumifi zierte Feten Totgeburten Lebensschwache Ferkel Spätaborte 45

Ferkelerzeugung T Y P I S C H Ö K O N O M I E Erreger/Ursache für Fruchtbarkeitsstörungen Die diagnostischen Ergebnisse geben Produktionssicherheit. Erreger/Ursache Aborte Umrau- Mumien kleine Milch- fehlende Würfe mangel Rausche schen Aujeszky-Virus + + Mutterkorn + (spät) + + – + + + – + + + + + – + – + + + + + + + (spät) + + (groß) – + + + + + + + + + + (+) + + + + + + + – – – – (+) (+) + + – – – – + + + + – – – ? + – – – – + – – – – – – ? + Porcine enterovirus Parvo-Virus ESP Brucellose PRRS Strep./Staph. E. coli Rotlauf Eperythrozoon Futterpilze Leptospirose Past. mult. Listeriose Salmonella Influenza-Virus Mykoplasmen Circo-Viren Management 46 + + – – – – – + + – – – + – – – + (+) + + – ? ? + – – – – – + – + – – – – – – – +

T Y P I S C H Ö K O N O M I E Ferkelerzeugung Was kostet ein neuer Sauenstall? Beispielkalkulation für 500 Sauen (brutto). Baukostenberechnung nur für den Sauenstall – ohne Ferkelaufzucht – Sauenstall für 500 produzierende Sauen – Gebäudeinvestition – Technikinvestition – Baunebenkosten Kosten pro Sau 1.732,60 € 1.113,80 € 247,50 € Gesamtsumme (Investition) 3.094,00 € Jahreskostenberechnung Kosten pro Sau und Jahr Abschreibungen für – Gebäude (25 Jahre) – Technik (15 Jahre) – Baunebenkosten (25 Jahre) Abschreibungen gesamt Zinsansatz (3 % auf halben Neuwert) Reparaturansatz (2 % vom Neuwert) Versicherungen (0,5 % vom Neuwert) Gebäudekosten gesamt 69,30 € 74,30 € 9,90 € 153,50 € 46,40 € 61,90 € 15,50 € 277,20 € i c h e S t a l L a g e u n d b e h ö r d l A n f o r d e r u n g e n h a b e n g r o ß e n l g r ö ß e , E i n fl u s s a u f d i e B a u k o s t e n ! 47

Ferkelerzeugung T Y P I S C H Ö K O N O M I E Was kostet ein neuer Ferkelaufzuchtstall? Beispielkalkulation für 500 Sauen (brutto). Baukostenberechnung nur für die zugehörige Ferkelaufzucht Bei ca. abgesetzten 30 Ferkeln/Sau und Jahr 6 Ferkelaufzuchtplätze/Sau Kalkulkation pro Ferkelaufzuchtplatz – Gebäudeinvestition – Technikinvestition – Baunebenkosten Kosten pro Ferkelplatz 186,60 € 120,00 € 26,70 € Gesamtsumme (Investition) 333,20 € Jahreskostenberechnung Abschreibungen für – Gebäude (25 Jahre) – Technik (15 Jahre) – Baunebenkosten (25 Jahre) Abschreibungen gesamt Zinsansatz (3 % auf halben Neuwert) Reparaturansatz (2 % vom Neuwert) Versicherungen (0,5 % vom Neuwert) Gebäudekosten gesamt Umgerechnet auf einen Sauenplatz Kosten pro Ferkelplatz und Jahr 7,50 € 8,00 € 1,10 € 16,50 € 5,00 € 6,70 € 1,70 € 29,90 € 179,10 € Neubau Sauenstall mit Ferkelaufzucht verursacht Jahreskosten von ca. 456,30 €/Sau (brutto), 383,40 €/Sau (netto). 48

T Y P I S C H Ö K O N O M I E Ferkelerzeugung Wie teilt sich die Arbeitszeit in der Ferkelerzeugung auf? Arbeitszeit gesamt in Std./Sau und Jahr 12,8 12,6 11,2 10,5 bis 200 Sauen 200 bis 400 Sauen 400 bis 600 Sauen > 600 Sauen r h a J / u a S / H k A 6 5 4 3 2 1 0 Deckbereich Wartebereich Abferkelbereich Ferkelaufzucht allg. Arbeiten 10 % 9 % 45 % 24 % 12 % Arbeitszeit in Prozent Betriebsgröße und Arbeitsorganisation im Abferkelbereich sind die entscheidenden Stellgrößen für zeitoptimierte Arbeitserledigung. Eine effi ziente Arbeitsorganisation ist entscheidend für die Entwicklung der Saugferkel und Folgefruchtbarkeit der Sauen. Ziel: Wurfabsetz- masse von > 100 kg oder bei verkürzter Säugezeit von > 90 kg 49

Ferkelerzeugung T Y P I S C H Ö K O N O M I E Hohe Produktionsleistungen schaffen Sicherheit – auch in schwierigen Preisphasen „Polster schaffen“. Betrieb A +25 % B ø B „wird besser“ Sauen Ferkel je Sau & Jahr Ferkel gesamt DkfL je Sau 280 29,7 8.316 840 € 550 27,3 15.015 658 € 550 29,7 16.335 840 € Gesamtergebnis inkl. Ackerbau DkfL je Sau DkfL Ackerbau inkl. Prämien Festkosten lt. Gewinn- und-Verlust-Rechnung Fremdlöhne lt. Gewinn- und-Verlust-Rechnung Zinsen lt. Gewinn- und-Verlust-Rechnung Pachten lt. Gewinn- und-Verlust-Rechnung 235.200 € 28.200 € 361.900 € 43.000 € 462.000 € 43.000 € 87.000 € 133.000 € 133.000 € 5.000 € 37.500 € 37.500 € 3.300 € 15.500 € 15.500 € 12.500 € 18.500 € 18.500 € Gewinn lt. GuV 155.900 € 200.400 € 300.500 € Gewinn, Ferkelerlös um 15 € reduziert 31.160 € –24.825 € 55.475 € ca. 56.000 € Differenz ca. 80.000 € Differenz Entscheidend für ein erfolgreiches Unternehmensergebnis sind gute Leistungen und ein gutes Kostenmanagement. Ein größerer durchschnittlicher Betrieb gerät in schwierigen Preisphasen schnell in Liquiditätsengpässe. Größenvorteile wirken sich bei guten Leistungen positiv aus! 50

T Y P I S C H Ö K O N O M I E Ferkelerzeugung Was ist wichtiger? Kosten- und Erlösmanagement oder Produktionsleistung? 5 Wirtschaftsjahre Top 10 % Top 10 % ø nach Ferkel nach DkfL (12/13 bis 16/17) Sauenbestand 560 625 Verkaufte Ferkel 28 32,9 Ferkelerlös (€/25 kg) 65,40 64,80 Sauenfutterpreis (€/dt) 27,90 28,40 Ferkelfutterpreis (€/dt) 38,90 41,50 688 31 67,40 27,00 36,20 Gesundheitskosten (€/Sau) 165,00 175,00 135,00 DkfL (€/Sau) 685,00 827,00 1.008,00 181,00 €/Sau und Jahr Differenz 113.000,00 € bei 625 Sauen t u ng Ko s t e ktionsle i s u d o r P t n e m rlösmanage E n m a n a g e m e nt Alles muss stimmen! Für ein gutes Betriebsergebnis zählt nicht nur eine gute Produktionsleistung, sondern auch ein gutes Kosten- und Erlösmanagement. 51

Ferkelaufzucht T Y P I S C H Ö K O N O M I E Schemata – Aufbau der Leistungs-/Kostenrechnung in der Ferkelaufzucht. Daten Ferkelaufzucht im Ø der letzten 5 Jahre, Beispielrechnungen mit 2.000 Aufzuchtplätzen, 6,5 Umtrieben, 0,35 m²/Aufzuchtplatz 1. Teilkostenrechnung je Läufer je Platz 1.1. Marktleistung 1.2. – Direktkosten 1.3. = Direktkostenfreie Leistung (DkfL) 2. Vollkostenrechnung 2.1. – Festkosten 2.2. = Gewinn 2.3. – Lohnanspruch Unternehmer 2.4. = Unternehmergewinn/Verlust Schematische Darstellung 54 66,00 € 396,00 € 59,90 € 359,40 € 6,10 € 36,60 € 3,33 € 20,00 € 2,77 € 16,60 € 1,58 € 9,50 € 1,18 € 7,10 €

Ferkelaufzucht T Y P I S C H Ö K O N O M I E Aufbau und Struktur der Vollkostenrechnung Vollkosten und Unternehmergewinn. 2. Vollkostenrechnung je Läufer je Platz 1.3. Direktkostenfreie Leistung (DkfL) – Festkosten Gebäudekosten (AfA1), Reparaturen, Versicherung) Zinsanspruch Investivkapital Allgemeine Wirtschaftskosten 2.1. Festkosten gesamt = 2.2. Gewinn - Lohnanspruch Arbeitszeit in Stunden 2.3. Lohnanspruch (20,00 €/Std.) = 2.4. Unternehmergewinn 6,10 € 36,60 € 2,40 € 14,40 € 0,27 € 1,60 € 0,67 € 4,00 € 3,33 € 20,00 € 2,77 € 16,60 € 0,08 0,48 1,58 € 9,50 € 1,18 € 7,10 € 1) Afa: Abschreibung der Investitionskosten; regelmäßige, gleichmäßige Verteilung der Investitionskosten auf einen defi nierten Nutzungszeitraum Entwicklung der Unternehmergewinne in den letzten Jahren in €/Platz Unternehmergewinn 80 60 40 20 0 56 DkfL Lohnanspruch Festkosten Wirtschaftsjahre 12/13 13/14 14/15 15/16 16/17

T Y P I S C H Ö K O N O M I E Ferkelaufzucht Von der Ferkelnotierung zum Erlös. Ferkelpreis laut Notierung Zuschläge/Abschläge: Gewicht der Ferkelgruppe: 29,5 kg (1,00 €/kg bis 28 kg; 0,50 €/kg ab 28 kg) 2 Impfungen der Ferkel: (Mykoplasmen, Circo je 1,50 €/Ferkel) Zuschlag für Gruppengröße und Qualität (Verkaufsgruppe 400 Stk., eine Altersgruppe) Transportkosten Nettopreis Ferkel MwSt. (10,7 % bei Verkauf pauschalierender Landwirte) Verkaufspreis Ferkel für den Landwirt 49,30 € 3,75 € 3,00 € 4,00 € –1,50 € 58,55 € 6,27 € 64,82 € Neben der Notierung sind die Zuschläge für Gewicht, Qualität und Gruppengröße entscheidend für einen guten Ferkelerlös. 57

Ferkelaufzucht T Y P I S C H Ö K O N O M I E Break-even-Point Welche Ferkelnotierung braucht der Aufzüchter zur Deckung seiner Kosten? 1.2. Direktkosten gesamt + 2.1. Festkosten gesamt + 2.3. Lohnanspruch (20,00 €/Std.) = Summe Kosten – sonstige Erlöse = Summe Kosten ohne sonstige Erlöse kg Verkaufsgewicht je verkauftem Läufer = Notwendige Ferkelnotierung zur Deckung der Kosten (€/kg) Wo liegt der Break-even-Point? 59,90 € 3,33 € 1,58 € 64,82 € 0,00 € 64,82 € 29,5 49,30 € l e k r e F o r p € 80 € 75 € 70 € 65 € 60 € 55 € 50 € 45 € 40 € s ö l r e l e k r e F 41 58 Erlöse decken alle Kosten Lohnanspruch Festkosten Direktkosten s ö l r e l e k r e F 45 s ö l r e l e k r e F 49,3 s ö l r e l e k r e F 53 Ferkelnotierung 25-kg-Ferkel s ö l r e l e k r e F 57

T Y P I S C H Ö K O N O M I E Ferkelaufzucht Grenzkosten Was kostet die Erzeugung eines weiteren Kilogramms Aufzuchtgewichtes? Ansatz: Der Futterbedarf liegt bei 1,75 kg pro kg Zuwachs. Der Aufzuchtplatz ist für die 2 Tage längere Aufzucht (500 g Tagesgewichtzunahme) verfügbar. Arbeitszeit für Erzeugung eines weiteren kg Verkaufsgewichtes ist vorhanden. Zusätzliche Kosten, die bei der Erzeugung eines weiteren kg Aufzuchtgewicht anfallen (näherungsweise) Aufzuchtfutter III (36,00 €/dt); FVW = 1 zu 1,75 1,75 kg Futter) Energie/Wasser (0,02 €/Tag) 2 zusätzliche Aufzuchttage (fehlende DkfL durch weniger Umtriebe) Lohnanspruch (zusätzliche Arbeitszeit für die Versorgung und Kontrolle) Grenzkosten gesamt 0,63 € 0,04 € 0,18 € 0,06 € 0,91 € Grenzkosten können stark schwanken! In der Mast werden vielfach schwere Aufzuchtläufer mit über 30 kg nachgefragt. Der Erlöszuwachs wird dann aber nicht anhand der Notierung, sondern auf der Basis von Aufschlägen gezahlt. Diese können auch unterhalb der Grenzkosten liegen und machen den Zuwachs unwirtschaftlich. 59

Ferkelaufzucht T Y P I S C H Ö K O N O M I E Direktkosten im Detail Bestandsergänzung. Direktkosten Ferkelzukauf Aufzuchtfutter Tiergesundheit Energie/Wasser Sonstige Direktkosten 40,00 € 15,50 € 1,60 € 1,20 € 1,60 € Direktkosten gesamt 59,90 € In der Aufzucht wird im Regelfall auf e ine Gewichts- korrektur be im Einkauf der Absatzferkel verzichtet. Ferkelpreis (Absatzferkel) laut Notierung 29,40 € Zuschläge/Abschläge: 2 Impfungen der Ferkel: (Mykoplasmen, Circo je 1,50 €/Ferkel) Zuschlag für Gruppengröße und Qualität (Verkaufsgruppe 400 Stk., eine Altersgruppe) Transportkosten Nettopreis Ferkel MwSt. (7 % bei Einkauf über den Handel) Ferkeleinkaufspreis für den Aufzüchter 3,00 € 4,00 € 1,00 € 37,40 € 2,62 € 40,02 € 60

T Y P I S C H Ö K O N O M I E Ferkelaufzucht Direktkosten im Detail Futterkosten Ferkelaufzucht. Direktkosten Ferkelzukauf Aufzuchtfutter Tiergesundheit Energie/Wasser Sonstige Direktkosten 40,00 € 15,50 € 1,60 € 1,20 € 1,60 € Direktkosten gesamt 59,90 € 22,7 kg Zuwachs pro Läufer (6,8 kg Einstallgewicht; 29,5 kg Verkaufsgewicht) Futterverwertung von 1 zu 1,7 X X 38,6 kg Futter pro Läufer 40,15 €/dt Futterpreis 15,50 € Futterkosten pro Läufer Entwicklung der Futterverwertung in den letzten Jahren Futterverwertung 1: 2,0 1,9 1,8 1,7 1,6 1,5 12/13 13/14 14/15 15/16 16/17 Über den Schnitt der vergangenen 5 Jahre sind kaum Verbes- serungen aufgetreten. Eine Optimierung der Futterverwertung von 0,1 verbessert das Aufzuchtergebnis um 0,85 € pro Ferkel. 61

Ferkelaufzucht T Y P I S C H Ö K O N O M I E Direktkosten im Detail Tiergesundheit. Direktkosten Ferkelzukauf Aufzuchtfutter Tiergesundheit Energie/Wasser Sonstige Direktkosten 40,00 € 15,50 € 1,60 € 1,20 € 1,60 € Direktkosten gesamt 59,90 € Tiergesundheitskosten sind abhängig von vielen Faktoren. Für niedrige Tiergesund- heitskosten in der Fer- kelaufzucht ist auch ein optimales Anfütterungs- management in der Abfer- kelbucht entscheidend. Haupterkrankungszeit verschiedener Erreger Respiratorisch Das Immunsystem der Ferkel ist erst zum Ende der Ferkelaufzuchtphase ausgereift. Saugphase 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Aufzuchtphase Vormast Endmast M. hyo H. parasuis APP Pasteurellen Bordetellen Strep. suis PRRS Circo Influenza 62 Haupterkrankungszeit

T Y P I S C H Ö K O N O M I E Ferkelaufzucht Die Infektionen in der Ferkelaufzucht werden auch oft mit den Infektionen im Kindergarten verglichen und sind zu erwarten. Mischen von verschiedenen Würfen (Jung- und Altsauen) unterstützt in Verbindung mit dem noch nicht ausgereiften Immunsystem der Ferkel die Infektionsabläufe. Impfungen sollten vor dem Absetzen stattgefunden haben, um diese empfi ndliche Phase des Absetzens zu schützen. Risiko „Absetzimpfungen“: Absetzimpfungen belasten die Futteraufnahmen in den ersten Tagen zusätzlich. Absetzstress und Infektionen (E. coli, Streptokokken, Glässer, ...) belasten die Ferkel und den Impferfolg zusätzlich. 63

T Y P I S C H Ö K O N O M I E Ferkelaufzucht Direktkosten im Detail Tiergesundheit verbessern – höhere biologische Leistungen. Beispielrechnung Ferkelaufzuchtbetrieb (2.000 Aufzuchtplätze, 6 Umtriebe) Heute Morgen Verbesse- soll rung um Vorteil € morgen 450 g Tageszunahmen 480 g 30 g 3.449,26 € 2,5 % Verluste 1,8 % 0,7 % 4.681,98 € 1,67 1 zu … Futterverwertung 1,61 0,06 5.981,98 € 4 % Spanferkel 1,5 % 2,5 % 9.750,00 € Zusätzlicher Gewinn pro Jahr gesamt 23.863,21 € Bessere Aufzuchtleistungen erzielen? Ferkelaufzuchtbetrieb mit 2.000 Aufzuchtplätzen und durchschnittlichen Leistungen verbessert sich. Optimierung der Tiergesundheit – ein lohnendes Investment. Kleine Zahlen mit großer Wirkung: Hier ca. 2 € pro Tier sind rund 24.000 € im Jahr! 65

Ferkelaufzucht T Y P I S C H Ö K O N O M I E Direktkosten im Detail FAZ – Tiergesundheit Beispiel Infektionskettenunterbrechung durch den Verkauf von Absatzferkeln. Die Ferkelaufzucht läuft leer. Ein Ferkelerzeuger mit 560 Sauen im Wochenrhythmus verkauft über drei Wochen seine Absatzferkel direkt an einen Händler mit einem Preisabschlag von 15 € auf den üblichen Marktpreis. Das sind ca. 1.100 Ferkel. Annahme: Die Leistungen in der Ferkelaufzucht verbessern sich nach Leerstand und Desinfektion maßgeblich. Heute Morgen Verbesse- Vorteil € soll rung um morgen 400 g Tageszunahmen 480 g 80 g 9.198,02 € 4,0 % Verluste 1,2 % 2,8 % 18.727,91 € 1,85 1 zu … Futterverwertung 1,6 0,25 24.924,90 € 10 % Spanferkel 1,3 % 8,7 % 33.930,00 € Zusätzlicher Gewinn pro Jahr gesamt 86.780,83 € Der Verkauf der Absatzferkel kostet den Betrieb 21,1 € pro Ferkel (15 € Preisabschlag + 6,1 € entgangene DkfL in der FA). Damit sind in der Summe ca. 23.210 € Verlust zu kalkulieren. Die Infektionskettenunterbrechung bringt eine Leistungssteigerung von ca. 63.000 €. 66

T Y P I S C H Ö K O N O M I E Ferkelaufzucht Direktkosten im Detail FAZ – Tiergesundheit Sauen reduzieren – welche Mehrleistung benötige ich in der Ferkelaufzucht? Sauenbetrieb mit 560 Sauen stockt seine Herde um 10 % ab. Seine DkfL sinkt um ca. 38.000 € im Jahr. Wieviel Mehrleistung muss die Ferkelaufzucht bringen? Heute Morgen Verbesse- soll Vorteil € rung um morgen 450 g Tageszunahmen 500 g 50 g 8.115,34 € 2,5 % Verluste 1,5 % 1,00 % 9.441,99 € 1,67 1 zu … Futterverwertung 1,61 0,06 8.444,56 € 4 % Spanferkel 1,5 % 2,5 % 13.763,75 € Zusätzlicher Gewinn pro Jahr gesamt 39.765,63 € Sind die zur Kompensation erforderlichen Leistungssteigerungen in der Ferkelaufzucht realisierbar? 67

T Y P I S C H Ö K O N O M I E Ferkelaufzucht Faustzahlen Leistungsparameter Ferkelaufzucht Was hat welchen Einfl uss auf meinen Betriebserfolg? Wirtschaftliche Auswirkungen verschiedener Leistungsparameter (5-Jahres-Schnitt) Wirtschaftliche Auswirkungen verschiedener Leistungsparameter (5-Jahres-Schnitt) Leistungsparameter €/Aufzucht- ferkel Betrieb mit 2.000 Aufzucht- plätzen 25 g tägliche Zunahmen 0,28 3,0 Aufzuchttage 0,5 % Verluste 0,1 Futterverwertung 1,00 €/dt Futterpreis 50 € Baukosten 0,28 0,27 0,85 0,41 0,86 3.302,97 € 3.404,71 € 3.193,26 € 10.223,17 € 4.957,68 € 10.352,97 € Für einen Betrieb mit 2.000 Aufzuchtplätzen bedeutet die Verbesserung der Futterverwertung um 0,1 einen Mehrertrag von ca. 10.000 €. 69

T Y P I S C H Ö K O N O M I E Ferkelaufzucht Was kostet ein neuer Ferkelaufzuchtstall? Beispielkalkulation für 2.500 Ferkelaufzuchtplätze (brutto). Baukostenberechnung für einen Aufzuchtstall mit Vollspaltenboden, Vollklimatisierung, automatischer Fütterung Stall für 2.500 Aufzuchtplätze – Gebäudeinvestition – Technikinvestition – Baunebenkosten Gesamtsumme (Investition) €/AZP 186,60 € 120,00 € 26,70 € 333,20 € Jahreskostenberechnung €/AZP und Jahr Abschreibungen für – Gebäude (25 Jahre) – Technik (15 Jahre) – Baunebenkosten (25 Jahre) Abschreibungen gesamt Zinsansatz (3 % auf halben Neuwert) Reparaturansatz (2 % vom Neuwert) Versicherungen (0,5 % vom Neuwert) Gebäudekosten gesamt 7,50 € 8,00 € 1,10 € 16,50 € 5,00 € 6,70 € 1,70 € 29,90 € S t a l l g rö ß e , L a g e u n d b e h ö rd l i ch e A n fo rd e r u n g e n h a b e n g ro ß e n E i n fl u s s a u f d i e B a u ko s t e n ! 71

Schweinemast T Y P I S C H Ö K O N O M I E Schemata – Aufbau der Leistungs-/Kostenrechnung in der Schweinemast. Daten Schweinemast im Ø der letzten 5 Jahre, Beispielrechnungen mit 3.000 Mastplätzen, 2,8 Umtrieben, 0,82 m²/Mastplatz 1. Teilkostenrechnung je Mastschwein je Platz 1.1. Marktleistung 1.2. – Direktkosten 1.3. = Direktkostenfreie Leistung (DkfL) 2. Vollkostenrechnung 2.1. – Festkosten 2.2. = Gewinn 2.3. – Lohnanspruch Unternehmer 2.4. = Unternehmergewinn/Verlust Schematische Darstellung 74 163,00 € 456,40 € 137,40 € 384,72 € 25,60 € 71,68 € 14,50 € 40,60 € 11,10 € 31,08 € 5,40 € 15,12 € 5,70 € 15,96 €

T Y P I S C H Ö K O N O M I E Schweinemast Aufbau und Struktur der Teilkostenrechnung DkfL. 1. Teilkostenrechnung je Mastschwein je Platz Marktleistung Verkauftes Mastschwein (96 kg Schlacht- gewicht, 0,99 lndexpunkte/kg) Sonstige Erlöse, Bestandsveränderung 1.1. Marktleistung gesamt Direktkosten Ferkelzukauf Mastfutter Tiergesundheit Energie/Wasser Sonstige Direktkosten 1.2. Direktkosten gesamt = 1.3. Direktkostenfreie Leistung (DkfL) Schematische Darstellung 162,80 € 455,84 € 0,20 € 0,56 € 163,00 € 456,40 € 64,50 € 180,60 € 65,90 € 184,52 € 1,20 € 3,36 € 2,10 € 5,88 € 3,70 € 10,36 € 137,40 € 384,72 € 25,60 € 71,68 € 75

Schweinemast T Y P I S C H Ö K O N O M I E Aufbau und Struktur der Vollkostenrechnung Vollkosten und Unternehmergewinn. 2. Vollkostenrechnung je Mastschwein je Platz 1.3. Direktkostenfreie Leistung (DkfL) – Festkosten Gebäudekosten (AfA1), Reparaturen, Versicherung) Zinsanspruch Investivkapital Allgemeine Wirtschaftskosten 1.2. Festkosten gesamt = 2.2. Gewinn – Lohnanspruch Arbeitszeit in Stunden 2.3. Lohnanspruch (20,00 €/Std) = 2.4. Unternehmergewinn 26,50 € 71,68 € 11,80 € 33,04 € 1,30 € 3,64 € 1,40 € 3,92 € 14,50 € 40,60 € 11,10 € 31,08 € 0,27 0,76 5,40 € 15,12 € 5,70 € 15,96 € 1) Afa: Abschreibung der Investitionskosten; regelmäßige, gleichmäßige Verteilung der Investitionskosten auf einen defi nierten Nutzungszeitraum Entwicklung der Unternehmergewinne in den letzten Jahren in €/Schwein Unternehmergewinn 40 30 20 10 0 76 DkfL Lohnanspruch Festkosten Wirtschaftsjahre 11/12 12/13 13/14 14/15 15/16 16/17 07/08 08/09 09/10 10/11

T Y P I S C H Ö K O N O M I E Schweinemast Von der Schlachtschweinenotierung zum Erlös. Schlachtschweinepreis laut Notierung Zuschläge/Abschläge: Notierungszuschlag (frei verhandelbar mit dem Vermarkter) Sortier- und Qualitätsabschlag (Abzüge für Unter-/Übergewicht, z. B. 0,5 Cent/kg) (Abzüge für Schlachtkörperquantität, z.B. 0,99 Indexpunkte/kg) Schlachtgewicht der Partie Nettoerlös vor Nebenkosten Vorkosten/Nebenkosten – Vorkosten Erfassung/Fracht – Vorkosten Klassifi zierung (Kosten für neutrale Klassifi zierungsstelle) Nettoerlös (Vermarkter individuell; Partiegröße) MwSt. (10,7 %) Bruttoerlös 1,52 € 0,02 €/kg -0,018 €/kg 96,1 kg/Schwein 146,26 €/Schwein 4,30 €/Schwein –4,00 €/Schwein –0,30 €/Schwein 141,96 €/Schwein 15,19 €/Schwein 157,15 €/Schwein bzw. 1,64 €/kg Schlachtgewicht Bei einer Schlachtnotierung von 1,52 €/kg Schlachtgewicht kann der pauschalierende Land- wirt unter Berücksichtigung möglicher Zu- und Abschläge einen Schlachtschweineerlös von 157,10 €/Schwein brutto erzielen. Notierung x 103 sollte mindestens den Bruttoerlös pro Schwein ergeben!! 77

Schweinemast T Y P I S C H Ö K O N O M I E Break-even-Point Welchen Schlachtschweineerlös braucht der Mäster zur Deckung seiner Kosten? 1.2. Direktkosten gesamt + 2.1. Festkosten + 2.3. Lohnanspruch (20,00 €/Std.) = Summe Kosten - Schlachtsauenerlös, sonstige Erlöse = Summe Kosten ohne sonstige Erlöse 137,40 € 14,50 € 5,40 € 157,30 € 0,20 € 157,10 € kg Schlachtgewicht je verkauftem Mastschwein 96,1 = Notwendiger Erlös zur Deckung der Kosten (€/kg) 1,63 € Wo liegt der Break-even-Point? n i e w h c s t s a M / R U E 200 € 180 € 160 € 140 € 120 € 100 € 80 € 78 Zur Deckung aller Kosten benötigt der Schweinemäster einen Erlös von 1,63 EUR/kg SG (Brutto), bzw. eine Schlachtschweinenotierung von 1,52 EUR/kg Netto. Erlöse decken alle Kosten Lohnanspruch Festkosten Direktkosten s ö l r e l e k r e F 1,44 s ö l r e l e k r e F s ö l r e l e k r e F s ö l r e l e k r e F 1,48 1,52 1,56 Schlachtnotierung €/kg Schlachtgewicht s ö l r e l e k r e F 1,60

T Y P I S C H Ö K O N O M I E Schweinemast Grenzkosten Was kostet die Erzeugung eines weiteren Kilogramms Schlachtgewicht? Ansatz: Der Futterbedarf liegt bei 3,5 kg pro kg Zuwachs. Der Mastplatz ist für die 2 Tage längere Mast (750 g Tageszunahme) verfügbar. Arbeitszeit für Erzeugung eines weiteren Kilogramms Schlachtgewicht ist vorhanden. Zusätzliche Kosten, die bei der Erzeugung eines weiteren Kilogramms Schlachtgewicht anfallen (nährungsweise): Endmastfutter (25,90 €/dt); (1 kg Schlachtgewicht = 1,26 kg Zuwachs Lebendgewicht = 4,41 kg Futter) Energie/Wasser (0,02 €/Tag) 2 zusätzliche Masttage (fehlende DkfL durch weniger Umtriebe) Lohnanspruch (zusätzliche Arbeitszeit für die Versorgung und Kontrolle des Mastschweins) Grenzkosten gesamt 1,14 € 0,04 € 0,36 € 0,09 € 1,63 € Grenzkosten können stark schwanken! Nur bei einem Erlös je kg Schlachtgewicht über den Grenz- kosten kann ein höheres Schlachtgewicht wirtschaftlich sein. Zu beachten ist in der Mast auch, dass der optimale Vermark- tungskorridor sehr eng ist. Höhere Schlachtgewichte kön- nen auch zu Abzügen in der Vermarktung führen! 79

Schweinemast T Y P I S C H Ö K O N O M I E Preisverlauf (Notierung) für Ferkel und Schlachtschweine der letzten 10 Jahre. Ferkelnotierung Nord-West-Preis Ferkel NRW/Nord-West Ø 1,53 € Ø 46,66 € G S g k / € , s i e r P - t s e W - d r o N 1,95 1,90 1,85 1,75 1,70 1,65 1,60 1,55 1,50 1,45 1,40 1,35 1,30 1,25 1,20 1,15 1,10 1,05 115 110 105 100 95 90 85 80 75 70 65 60 55 50 45 40 35 30 25 l e k r e F g k 5 2 / € , g n u r e i t o N 06.07.08 06.01.09 06.07.09 06.01.10 06.07.10 06.01.11 06.07.11 06.01.12 06.07.12 06.01.13 06.07.13 06.01.14 06.07.14 06.01.15 06.07.15 06.01.16 06.07.16 06.01.17 06.07.17 06.01.18 06.07.18 Der Preisverlauf für Mastschweine und Ferkel schwankt innerhalb eines Jahres und in den Jahren sehr deutlich. Die Ursache liegen in dem saisonal schwankenden Angebot und den unterschiedlichen Möglichkeiten im Inlandsverbrauch und Export begründet. Die Ferkelnotierung lehnt sich dabei sehr stark an die Mastschweinenotierung an. 80

Schweinemast T Y P I S C H Ö K O N O M I E Direktkosten im Detail Bestandsergänzung. Direktkosten Ferkelzukauf Mastfutter Tiergesundheit Energie/Wasser Sonstige Direktkosten 64,50 € 65,90 € 1,20 € 2,10 € 3,70 € Direktkosten gesamt 137,40 € Zu- und Abschläge zur Notierung sind stark von den Wünschen des Mästers abhängig. Ferkelpreis laut Notierung Zuschläge/Abschläge: Gewicht der Ferkelgruppe 28,4 kg: (1,00 €/kg bis 28 kg; 0,50 €/kg ab 28 kg) 2 Impfungen der Ferkel: (Mykoplasmen, Circo je 1,50 €/Ferkel) Zuschlag für Gruppengröße und Qualität (Verkaufsgruppe 400 Stk., eine Altersgruppe) Transportkosten/Händlermarge Nettopreis Ferkel MwSt. (7 % bei Einkauf über den Handel) Ferkelkosten für den Mäster 82 48,58 € 3,20 € 3,00 € 4,00 € 1,50 € 60,28 € 4,22 € 64,50 €

T Y P I S C H Ö K O N O M I E Schweinemast Direktkosten im Detail Futterkosten. Direktkosten Ferkelzukauf Mastfutter Tiergesundheit Energie/Wasser Sonstige Direktkosten 64,50 € 65,90 € 1,20 € 2,10 € 3,70 € Direktkosten gesamt 137,40 € 92,6 kg Zuwachs pro Mastschweine (28,4 kg Einstallgewicht; 121,0 kg Verkaufsgewicht) X Futterverwertung von 1 zu 2,8 259,28 kg Futter pro Mastschwein X 25,42 €/dt Futterpreis Entwicklung der Futterverwertung in den letzten Jahren 65,90 € Futterkosten pro Mastschwein Futterverwertung 1: 3,2 3,1 3,0 2,9 2,8 2,7 2,6 2,5 2,4 2,3 07/08 08/09 09/10 10/11 11/12 12/13 13/14 14/15 15/16 16/17 83

Schweinemast T Y P I S C H Ö K O N O M I E Eine gute Futterverwertung als Signal für ein effi zientes Mast-Management. DkfL/Mastschwein 40 30 20 10 0 n i e w h c s t s a M / € 1 zu 2,99 1 zu 2,84 1 zu 2,75 1 zu 2,61 Futterverwertung 1 zu 2,99 1 zu 2,84 1 zu 2,75 1 zu 2,61 Tierverluste % Umtriebe 2,7 2,7 2,5 2,7 2,3 2,8 2,2 2,8 Futterkosten €/Schwein 69,00 € 66,60 € 63,60 € 60,20 € Indexpunkte/kg SG 0,989 0,991 0,994 0,996 Direktkosten ges. €/Schwein 142,00 € 137,50 € 134,30 € 130,90 € DkfL €/Platz 58,90 € 65,20 € 74,10 € 82,90 € Die richtige Fütterungsstrategie mit einer guten Futter- verwertung trägt maßgeblich, neben der guten Tierge- sundheit, zum Erfolg in der Mast bei. Weitere Parame- ter werden dadurch ebenfalls positiv beeinfl usst: deutlich bessere wirtschaftliche Ergebnisse! 84

T Y P I S C H Ö K O N O M I E Schweinemast Futterverwertung Würmer fressen immer mit! Chancen und Risiken in den Entwurmungsstrategien. Schweinemast: Der Wurmzyklus geht weiter, die Würmer „fressen mit“, die Mastschweine sind immunologisch belastet, die Futterverwertung sinkt. Würmer im Darm „fressen mit“. Auffällige Leber mit Milkspots = 1,00 € Abzug Behandlungsmöglichkeiten Maststall: Wenn keine Informationen zur Entwurmung in der Aufzucht vorliegen Injektion beim Abladen (inkl. Räudebehandlung) oder über Futter. Je nach Parasitendruck zweite Behandlung. Entwurmung bei Einstallung unumgänglich! z.B. durch Eine einmalige Entwurmung wenige Wochen vor Schlachtung ist risiko- orientiert, da die Würmer bis zur Behandlung mit gefressen haben. Desinfektionsmittel müssen gegen Wurmeier wirksam und geprüft sein! 85

Schweinemast T Y P I S C H Ö K O N O M I E Futtermittelpreise für Mastfutter in den letzten Jahren. Soja-Köln/HH MS-Fu-Endmast-WL WL-Futterweizen 50,00 45,00 40,00 35,00 30,00 25,00 t d / € 20,00 15,00 10,00 5,00 Jul. 11 Jan. 12 O kt. 11 Apr. 12 Jul. 12 Dez. 12 O kt. 12 Apr. 13 Jul. 13 Sep. 13 Dez. 13 Jun. 14 M är. 14 Sep. 14 Dez. 14 Jun. 15 M är. 15 Sep. 15 Dez. 15 Jun. 16 M är.16 Sep. 16 Dez. 16 Jun. 17 M är. 17 Sep. 17 Dez. 17 Jun. 18 M är. 18 Nur beim Sojaschrot gab es in den letzten Jahren größere Preisschwankungen. Einfl ussmöglichkeiten des Landwirtes sind eher begrenzt: Der Abschluss von Futterkontrakten setzt eine gute Marktkenntnis voraus. Die Futterkosten können stärker über die Verbesserung der Futterverwertung gesenkt werden. 86

T Y P I S C H Ö K O N O M I E Schweinemast Direktkosten im Detail Tiergesundheit. Direktkosten Ferkelzukauf Mastfutter Tiergesundheit Energie/Wasser Sonstige Direktkosten 64,50 € 65,90 € 1,20 € 2,10 € 3,70 € Direktkosten gesamt 137,40 € Tiergesundheitskosten sind abhängig von vielen Faktoren. Bekannte, feste Ferkel- herkünfte mit klaren Einstallkonzepten bilden eine gute Grundlage für niedrige Tiergesundheits- kosten. Tiergesundheitskosten und Verluste nach Ferkelherkunft „Fremdgehen kostet viel Geld“ 1,60 € 1,40 € 1,20 € 1,00 € 0,80 € 0,60 € 0,40 € 0,20 € 0,00 € Geschlossene Systeme / eigene Aufzucht Ein fester Mehrere feste Ferkelerzeuger Ferkelerzeuger Mehrere unbekannte Ferkelerzeuger €/Mastschwein % Verluste 3,50 % 3,00 % 2,50 % 2,00 % 1,50 % 1,00 % 0,50 % 0,00 % 87

Schweinemast T Y P I S C H Ö K O N O M I E Direktkosten im Detail Tiergesundheitskosten. Tiergesundheitskosten in der Ferkelerzeugung und Schweinemast Sauenhaltung €/Sau Sauenhaltung €/Ferkel Schweinemast €/Schwein l e k r e F / € . w z b n i e w h c S / € u a S / € 180 160 140 120 100 80 60 40 20 0 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 07/08 08/09 09/10 10/11 11/12 12/13 13/14 14/15 15/16 16/17 Fallende Tiergesundheitskosten in der Schweinemast werden auch hervorgerufen durch Zunahme der Impfungen in der Ferkelerzeugung. Tiergesundheitskosten in €/Mastschwein Tiergesundheitskosten in €/Mastschwein Anteil an den Direktkosten. 1,7 % 2,50,€ 2,00 € 1,50 € 1,00 € 0,50 € 0,00 € 0,8 % 07/08 08/09 09/10 10/11 11/12 12/13 13/14 14/15 15/16 16/17 Tiergesundheitskosten in €/Mastschwein 88

Schweinemast T Y P I S C H Ö K O N O M I E Leistungsparameter im Überblick Was hat Einfl uss auf den Betriebserfolg? Wirtschaftliche Auswirkungen verschiedener Leistungsparameter (5-Jahres-Schnitt) Leistungsparameter 25 g tägliche Zunahmen 3,0 Masttage 0,5 % Verluste €/Schwein Betrieb mit 3.000 Mastplätzen 0,67 0,55 0,58 5.634,32 € 4.614,58 € 4.834,79 € 0,1 Futterverwertung 2,36 19.826,09 € 1,00 €/dt Futterpreis 2,60 21.821,90 € 0,5 % Ausschlachtung 1,15 9.650,74 € 0,02 €/kg Schlachterlös (netto) 2,21 17.717,19 € 0,01 Indexpunkte/kg Schlachtgewicht 1,84 15.448,96 € 50,00 € Baukosten/Platz 1,96 16.489,52 € 1 % Zinsen 0,80 6.745,71 € Für einen Betrieb mit 3.000 Mastplätzen bedeutet die Verbesserung der Futterverwertung einen Mehrertrag von ca. 20.000,00 €. 90

T Y P I S C H Ö K O N O M I E Schweinemast Was kostet ein neuer Schweinemaststall? Beispielkalkulation für 1.480 Mastplätze (brutto). Baukostenberechnung für einen Maststall mit Vollspaltenboden, Vollklimatisierung, automatischer Fütterung. Maststall für 1.480 Mastplätze – Gebäudeinvestition – Technikinvestition – Baunebenkosten Gesamtsumme (Investition) €/Mastplatz 366,50 € 235,60 € 52,40 € 654,50 € Jahreskostenberechnung €/Mastplatz Abschreibungen für – Gebäude (25 Jahre) – Technik (15 Jahre) – Baunebenkosten (25 Jahre) Abschreibungen gesamt Zinsansatz (3 % auf halben Neuwert) Reparaturansatz (2 % vom Neuwert) Versicherungen (0,5 % vom Neuwert) Gebäudekosten gesamt 14,70 € 15,70 € 2,10 € 32,50 € 9,80 € 13,10 € 3,30 € 58,60 € i c h e S t a l L a g e u n d b e h ö r d l A n f o r d e r u n g e n h a b e n g r o ß e n l g r ö ß e , E i n fl u s s a u f d i e B a u k o s t e n ! 91

Schweinemast T Y P I S C H Ö K O N O M I E Was kostet ein Abluftwäscher (brutto)? Jahreskostenkalkulation für 3-stuﬁ gen Abluftwäscher Bestandsgrößenklasse (Mastplätze) < 1.000 1.000 – 2.000 > 2.000 Kosten je Mastplatz und Jahr Günstige Bedingungen (Eigenverwertung Abschlämmwasser (+ 0,50 €/m³) , Klimazone 2 ∆T 3K,) Gesamtkosten davon Anlagenkosten davon Betriebskosten 29,00 € 16,74 € 12,26 € 22,53 € 11,67 € 10,85 € 18,56 € 8,88 € 9,69 € Ungünstige Bedingungen (Fremdverwertung Abschlämmwasser (- 8,00 €/m³), Klimazone 1 DT 2K) Gesamtkosten davon Anlagenkosten davon Betriebskosten 44,58 € 25,25 € 19,33 € 35,81 € 18,42 € 17,39 € 26,23 € 11,41 € 14,82 € Berechnungen der KTBL-Arbeitsgruppe „Kosten der Abluftreinigung“, 2015 Der Einbau eines Abluftwäschers verteuert die Pro- duktionskosten für ein Mastschwein um 6,00 € bis 16,00 € (4% bis 9%). Dies entspricht dem Gewinn eines durchschnittlichen Betriebes. 92

Schweinemast T Y P I S C H Ö K O N O M I E Was ist wichtiger? Kosten- und Erlösmanagement oder Produktionsleistung? 5 Wirtschaftsjahre (12/13 bis 16/17) Mastplätze Tageszunahme (g) Umtriebe Ferkelpreis (€/25kg) Futterverwertung 1 zu … Futterpreis (€/dt) Schlachterlös (€/kg SG) DkfL (€/Platz) ø Top 10 % nach TGZ Top 10 % nach DkfL 3.090 806 2,78 61,10 2,8 25,36 1,70 71,20 3.073 886 2,93 64,20 2,75 24,53 1,72 82,19 3.405 815 2,89 67,20 2,71 22,80 1,81 115,40 33,00 €/Mastplatz und Jahr Differenz 102.000,00 € bei 3.073 Mastplätzen t u ng Ko s t e n m a n a g e m e nt Alles muss stimmen! Für ein gutes Betriebsergebnis zählt nicht nur eine gute Produktionsleistung, sondern auch ein gutes Kosten- und Erlösmanagement. ktionsle i s u d o r P t n e m rlösmanage E 94

Maskenschlupf T Y P I S C H Ö K O N O M I E Maskenschlupf: Betriebsvergleich – Wie gut bin ich und was ist für mich die beste Vermarktungsstrategie? Betriebsvergleich aus 1.047 Mastbetrieben, 2018 Betriebe Untere gesamt Obere 25 % Anzahl Betriebe IXP/kg Schlachtgewicht Differenz Notierung (ct/kg SG) Differenz Notierung (€/Tier) 1.047 0,991 –1,27 ct –1,22 € 262 0,969 –4,49 ct –4,34 € 25 % 262 1,004 0,62 ct 0,59 € Differenz Notierung (€/Tier) Unterschied obere und untere 25 % Kalkulatorischer Verlust bei 3.000 Mastplätzen und 2,8 Umtrieben/Jahr –4,93 € –41.412,00 € Die schlechtesten 25 % der Betriebe haben ein Optimierungspotenzial von etwa 41.412,00 € pro Jahr in der Schlachtschweinevermarktung. Hauptgründe für diese Differenz: Unter 90 % der Tiere im optimalen Gewichtsbereich Wiegen Auseinanderwachsen Fehlende Maststrategie Tiergesundheit optimieren Genetik angepasste Futterpläne 98

T Y P I S C H Ö K O N O M I E Maskenschlupf Betriebsvergleich: Wie gut bin ich? Erlösabweichung zur Notierung. Guter Maßstab zur Beurteilung der Vermarktungsstrategie: Differenz zur Notierung je Tier Die Differenz zur Notierung in €/Tier zeigt anschaulich den Unterschied zwischen meinem Auszahlungspreis und der Notierung für Schlacht- schweine von der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG). (IXP/kg SG – 1) x Notierung = Diff. zur Notierung/kg SG (0,988 IXP/kg SG – 1) x 1,45 €/kg SG = – 0,0174 €/kg SG Diff. zur Not./kg SG x SG = Diff. zur Notierung/Tier 0,0174 €/kg SG x 95,46 kg/Tier = –1,66 €/Tier IXP = Indexpunkte SG = Schlachtgewicht Diff. zur Not. = Differenz zur Notierung Differenz zur Notierung Differenz zur Notierung Differenz zur Notierung Differenz zur Notierung Differenz zur Notierung Differenz zur Notierung Differenz zur Notierung Differenz zur Notierung Differenz zur Notierung Differenz zur Notierung Differenz zur Notierung Differenz zur Notierung Differenz zur Notierung Differenz zur Notierung Warum „–1 “ in der Formel? Die Differenz zur Notierung orientiert sich an dem Zielwert von einem Indexpunkt je kg Schlachtgewicht. Nur bei einem Erreichen von einem Indexpunkt wird der volle Basispreis (VEZG-Notierung) ausgezahlt. Bei höheren Indexpunkten des Landwirts ergibt sich ein positiver Wert und bei geringeren Indexpunkten ergibt sich ein negativer Wert pro kg Schlachtgewicht. 99

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Maskenschlupf T Y P I S C H Ö K O N O M I E Auseinanderwachsen im Fokus – IXP-Vermarktung Abrechnung nach Indexpunkten (IXP). Bei der IXP-Abrechnung ist der optimale Vermarktungsbereich eng, aber mit höheren Erlöschancen als bei der MFA-Vermarktung verbunden. Durch die Analyse der Schlacht- gewichtsklassen kann ich den optimalen Gewichtskorridor zur Vermarktung bestimmen. % im jeweiligen Gewichtsbereich 11,86 % unreif e r e i T l h a z n A 1000 900 800 700 600 500 400 300 200 100 0 –0,69 € pro Tier –7,13 € pro Tier 72,49 % reif 1,97 € pro Tier 15,65 % überreif 1,35 € pro Tier 1,26 € pro Tier Ziel: > 90 % im optimalen Gew ichtsbere ich –0,12 € pro Tier –5,10 € pro Tier ≤ 86 > 86 bis ≤ 89 > 89 bis ≤ 92 > 92 bis ≤ 95 > 95 bis ≤ 98 > 98 bis ≤ 101 > 101 Zusätzliche Erlösminderung der Übergewichte durch schlechtere Futterverwertung und steigende Futterkosten für Erhaltung Schlachtge- wichtsklassen Anzahl Tiere Schlachtge- wicht (kg) IXP/kg Schlachtgewicht Diff. Notierung (€ gesamt) ≤ 86 > 86 bis ≤ 89 > 89 bis ≤ 92 > 92 bis ≤ 95 > 95 bis ≤ 98 > 98 bis ≤ 101 > 101 99 262 703 869 634 324 152 83,27 87,78 90,63 93,55 96,36 99,27 103,77 0,940 0,995 1,010 1,015 1,009 0,999 0,965 –705,86 € –181,24 € 948,01 € 1.709,43 € 798,08 € –40,47 € –774,98 € 100

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T Y P I S C H Ö K O N O M I E Maskenschlupf Auseinanderwachsen im Fokus – IXP-Vermarktung Geschlechterspezifi sche Unterschiede. Sauen und Kastrate zeigen aufgrund ihrer physiologischen Unterschiede voneinander abweichende Ergebnisse in der Vermarktung. Sauen als typbetonte Tiere mit einem höheren Schinkenansatz und einer geringeren Speckaufl age erreichen im Schnitt deutlich höhere Erlöse als Kastraten. IXP-Vermarktung; Sauen und Kastrate nach Schlachtgewichtsklassen ] r e i T / € [ g n u r e i t o N z n e r e f f i D 6 4 2 0 -2 -4 -6 -8 -10 4,42 4,60 3,93 1,25 1,92 –2,59 –2,75 –8,96 0,83 1,65 1,78 0,85 –0,58 –1,24 –4,44 –5,64 > 83 bis ≤ 86 > 86 bis ≤ 89 > 89 bis ≤ 92 > 92 bis ≤ 95 > 95 bis ≤ 98 > 98 bis ≤ 101 > 101 bis ≤ 104 > 104 bis ≤ 107 Sauen –2,59 Kastrate -8,96 1,25 –2,75 4,42 0,83 4,6 1,65 3,93 1,78 1,92 0,85 –0,58 –1,24 –4,44 –5,64 Vermarktungsempfehlung Sauen sollten tendenziell leichter als Kastrate ausgestallt Ideal geeignet zum Auffüllen der Lieferpartie werden. Kastrate 1–2 kg schwerer mästen als Sauen Der optimale Gewichtskorridor kann je nach Betrieb/Genetik stark variieren. Ergebnisse der Top 25 %-Anlieferer 101

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Maskenschlupf T Y P I S C H Ö K O N O M I E Auseinanderwachsen im Fokus – MFA-Vermarktung Abrechnung nach Muskelfl eischanteil (MFA). Die Abrechnung nach Muskelfl eischanteil hat in der Regel einen größeren Optimalbereich, jedoch auch geringere Erlösspitzen als eine Vermarktung nach Indexpunkten. 4,03 % überreif 82,00 % reif 0,69 € pro Tier 0,38 € pro Tier 0,56 € pro Tier % im jeweiligen Gewichtsbereich 13,96 % unreif e r e i T l h a z n A 1000 900 800 700 600 500 400 300 200 100 0 –0,17 € pro Tier –7,48 € pro Tier 0,55 € pro Tier Ziel: > 90 % im optimalen Gew ichtsbere ich –2,94 € pro Tier ≤ 86 > 86 bis ≤ 89 > 89 bis ≤ 92 > 92 bis ≤ 95 > 95 bis ≤ 98 > 98 bis ≤ 101 > 101 Zusätzliche Erlösminderung der Übergewichte durch schlechtere Futterverwertung und steigende Futterkosten für Erhaltung Schlachtge- wichtsklassen Anzahl Tiere ≤ 86 > 86 bis ≤ 89 > 89 bis ≤ 92 > 92 bis ≤ 95 > 95 bis ≤ 98 > 98 bis ≤ 101 > 101 91 262 581 725 522 245 102 102 Schlachtge- Muskelfl eisch- Diff. Notierung Diff. Notierung wicht (kg) (€ gesamt) anteil (%) (€/Tier) 82,83 87,80 90,61 93,53 96,34 99,22 103,94 60,99 60,82 61,31 61,65 61,54 61,55 60,54 –7,48 € –680,79 € –0,17 € –44,32 € 0,38 € 0,69 € 0,56 € 0,55 € 218,16 € 498,62 € 293,88 € 134,26 € –2,94 € –299,64 €

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T Y P I S C H Ö K O N O M I E Maskenschlupf Auseinanderwachsen im Fokus – MFA-Vermarktung Geschlechterspezifi sche Unterschiede. Die physiologischen Unterschiede von Sauen und Kastraten sind innerhalb der MFA-Vermarktung nicht so ausschlaggebend wie in der IXP-Vermarktung. Kastrate erreichen in der Regel niedrigere Erlöse. Eber werden üblicherweise nicht nach Muskelfl eischanteil abgerechnet. MFA-Vermarktung; Sauen und Kastrate nach Schlachtgewichtsklassen ] r e i T / € [ g n u r e i t o N z n e r e f f i D 4 2 0 -2 -4 -6 -8 -10 1,25 1,66 1,93 2,04 2,10 2,16 1,49 –1,35 –2,32 –7,21 –8,02 0,04 0,30 0,49 0,52 0,53 0,53 –0,27 –4,58 –6,58 > 80 bis ≤ 83 –7,21 > 83 bis ≤ 86 –1,35 > 86 bis ≤ 89 1,25 > 89 bis ≤ 92 1,66 > 92 bis ≤ 95 1,93 > 95 bis ≤ 98 2,04 > 98 bis ≤101 2,10 > 101 bis ≤104 2,16 > 104 bis ≤107 1,49 > 107 bis ≤110 –4,58 Sauen Kastrate –8,02 –2,32 0,04 0,30 0,49 0,52 0,53 0,53 –0,27 –6,58 Vermarktungsempfehlung Beim Ausstallen sollte beachtet werden, tendenziell Kastrate leichter als Sauen auszustallen. Der optimale Gewichtskorridor ist insgesamt größer als bei der IXP-Vermarktung. Wird dieser jedoch über- bzw. unterschritten, drohen deutlich höhere Abzüge. Ergebnisse der Top 25 %-Anlieferer 103

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Maskenschlupf T Y P I S C H Ö K O N O M I E Auseinanderwachsen im Fokus Eber vermarkten. Im Herbst 2018 kam es zu Maskenänderungen bei der Vermarktung von unkastrierten Mastschweinen (Eber). Während vorher bei den Top 25 %-Anlieferern gute Ergebnisse erzielt wurden, hat die Maskenänderung deutliche Auswirkungen. Die Erlöslinie entspricht durch die Maskenänderung nun viel stärker dem Erlösniveau für Kastrate (unkastrierte Mastschweine). ] r e i T / € [ g n u r e i t o N z n e r e f f i D 0,02 –3,59 4,00 2,00 0,00 -2,00 -4,00 -6,00 -8,00 -10,00 -12,00 2,07 2,36 2,49 2,23 1,16 –0,42 –0,54 0,24 0,84 0,40 –1,68 –4,33 –4,18 –10,88 > 83 bis ≤ 86 > 86 bis ≤ 89 > 89 bis ≤ 92 > 92 bis ≤ 95 > 95 bis ≤ 98 > 98 bis ≤ 101 > 101 bis ≤ 104 > 104 bis ≤ 107 0,02 2,07 –3,59 –0,54 2,36 0,24 2,49 0,84 2,23 0,40 1,16 –0,42 –4,18 –1,68 –4,33 –10,88 Eber bis 09/2018 Eber ab 09/2018 Vermarktungsempfehlung Der optimale Gewichtskorridor kann je nach Betrieb stark variieren. Trotz der Veränderungen kann sich die Ebermast aufgrund besserer Futterverwertung (Nährstoffeffi zienz) und Tageszunahmen noch rentieren. Weitere Maskenänderungen sind zu erwarten. Ergebnisse der Top 25 %-Anlieferer 104

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T Y P I S C H Ö K O N O M I E Maskenschlupf Auseinanderwachsen im Fokus – Mindermengenzuschlag Wann vermarkten? Mindermengenzuschlag. Beispiel: 80 verkaufsbereite Tiere im optimalen Gewichtsbereich (88–102 kg) stehen zum Verkauf bereit. Es liegt eine VEZG-Notierung von 1,50 €/kg Schlachtgewicht vor. Frage: Jetzt verkaufen und höhere Vorkosten von 1,00 €/Tier (Minder- mengenzuschlag) in Kauf nehmen oder später eine größere Partie ohne Mindermengenzuschlag vermarkten? IXP-Vermarktung 1 0,5 0 -0,5 -1 0,74 €/Tier 0,74 €/Tier Mehrerlös –1,00 €/Tier Mindermengenzuschlag = -0,26 €/Tier bzw. -20,80 € /80ziger Gruppe 80 Tiere 160 Tiere Eine Woche später: –0,78 x 160 Tiere = –124,80 € –0,78 €/Tier Annahme: Die ersten 80 Tiere können im optimalen Gewichtsbereich (+0,74 €/Tier) vermarktet werden. Eine Woche später sind diese Tiere in den Gewichtsbereichen gestiegen und werden entsprechend abgestraft (–0,78 €/Tier). Diese Verluste sind höher und können die Erlöse der „zweiten 80er Gruppe“ trotz Wegfall des Mindermengenzuschlags nicht ausgleichen. Zusätzliche Futterkosten durch reduzierte Futterverwertung und gestiegenem Erhaltungsbedarf. Trotz höherer Vorkosten kann es sich bei der IXP-Vermarktung lohnen, kleinere Partien zu vermarkten. 105

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Maskenschlupf T Y P I S C H Ö K O N O M I E Teilstückgewichte entscheiden über den Erlös – Systemgrenzen beachten! Vergleich von zwei Schlachtschweinen Grenzen eingehalten Grenzen überschritten Schlachtgewicht 97,9 kg 99,5 kg Teilstück- bewertung Schinken schier kg IXP/kg IXP Gesamt kg IXP/kg IXP Gesamt 19,9 2,6 51,74 20,7 2,3 47,61 Lachs 7,7 3,6 27,72 8,2 3,5 28,70 Bauch mit 61 % MFL Summe: 13,2 1,6 21,12 12,4 1,6 19,84 1,027 100,58 0,966 96,15 (100,58 IXP x 1,50 €- 4,50 € Vorkosten) + 10,7 % MwSt = 162,03 € (96,15 IXP x 1,50 € - 4,50 € Vorkosten) + 10,7 % MwSt= 154,68 € Verlust/Schwein 1,6 kg zu schwer = - 7,35 € Fast 50 % der IXP werden vom Schinkengewicht beeinfl usst! Ziel einer Vermarktung: > 90 % der Verkaufspartie sollen in der Vermarktungsmaske liegen. Zu schwere Schweine mit zu hohen Teilstückgewichten werden extem bestraft. Bei einer Notierung von 1,50 € /kg SG (netto) erzielt das 1,6 kg schwerere Schwein 7,35 (brutto) weniger Erlös! 106

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T Y P I S C H Ö K O N O M I E Wiegen Wiegen ist keine schöne Tätigkeit – aber ökonomisch bewertet, eine der efﬁ zientesten Arbeiten. (K)eine regionale Betrachtung, Vermarktung nach IXP oder Muskelfl eischanteil? Je nach Tageszunahmen/Vermarktungsabsprachen/Verkaufsterminen/ Verladeterminen gibt es viele betriebsindividuelle Vorgehensweisen. Einzelne Berater haben ein „Auge“ für den richtigen Verkaufszeitpunkt und bieten eine „Verkaufs-Kennzeichnung“ an. Wiegen, zeitlicher Aufwand: 2 Personen x 5,5 Std. (3 vm + 2,5 nm) = 11 Std. x 24,00 € = 264,00 € : 400 –700 Mastschweine/Tag = < 0,50 €/Tier Maskenschlupf-Verlustdifferenz Bedeutet: - 4,93 € Verlustdifferenz/Tier sind möglich. Wiegen lohnt sich! 111 „Eine externe 450-€-Unterstützung kommt wöchentlich und wiegt bei uns selbstständig. Die Schlachtaus- wertung bewerten wir dann immer gemeinsam. Das ist mit eine der besten Investitionen, die ich getätigt habe.“

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Wiegen T Y P I S C H Ö K O N O M I E Unreif. Reif. Überreif. … sich rechtzeitig auf den Weg machen. Chancen nutzen: Zwischenwiegungen identifi zieren das „Auseinanderwachsen“. Kontrolle der Zuwachs- und Futterkurven Buchtenwiegung Nr. Datum Tieranzahl Gewicht gesamt in kg ø Gewicht in kg Tägliche Zu- nahme in g 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 03.10. 10.10. 17.10. 24.10. 31.10. 07.11. 14.11. 21.11. 28.11. 05.12. 12.12. 19.12. Mittelwert 23 23 23 23 23 23 23 23 23 23 23 23 847,50 978,00 1.127,50 1.283.00 1.427,50 1.589,50 1.759,50 1.908,00 2.013,00 2.164,00 2.342,00 2.514,50 36,85 42,52 49,02 55,78 62,07 69,11 76,50 82,96 87,52 94,09 101,83 109,33 810 929 966 898 1.006 1.056 922 652 938 1.106 1.071 941 „Gewichtsentwicklung bewerten“ Ende Vormast (50 kg Lebendgewicht): Den Muskelansatz kontrollieren. Mittelmast (80 kg Lebendgewicht): Passen die Fütterungsphasen? Risiken minimieren: Nachteile bei der treffenden Nährstoffversorgung (Phasen- fütterung), Futterverwertung, Tageszunahme, höhere Belas- tung von Emissionen, deutlich höhere Kosten durch ineffi zi- ente Versorgung der Tiere. 112 Buchtenwiegung: „Ein ruhiger Umgang ist eine Investition in eine positive Lernphase für Schweine!“ „Schon ab dem 2. Wiegen ist ein Lerneffekt bei den Schweinen erkennbar: Die freuen sich und laufen schon fast von allein.“

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T Y P I S C H Ö K O N O M I E Wiegen PRRS-Infektionen sichtbar machen Wiegen – kleine Zahlen mit großer Wirkung. 200 180 160 140 120 100 80 60 40 20 10 0 1.100 1.000 900 800 700 600 500 400 Verkaufte Tiere in der Ausstallungsgruppe 180 125 140 120 188 165 80 65 Verkaufte Tiere Betrieb A Verkaufte Tiere Betrieb B 65 42 22.05.2017 28.05.2017 06.06.2017 12.06.2017 20.06.2017 03.07.2017 Tageszunahmen in den Ausstallungsgruppen Tageszunahmen g, Betrieb A 932 932 914 914 830 830 Tageszunahmen g, Betrieb B 850 820 750 750 715 620 22.05.17 28.05.17 06.06.17 12.06.17 20.06.17 03.07.17 Durchschnitt Verkaufstermine Verluste 2 % statt 3 % statt 850 g nur 820 g Tageszunahme 4 oder 6 Verkaufstermine Vorkosten, Um- triebe, Arbeit etc. Gesundheit – der Erfolgsfaktor Betrieb A Differenz Betrieb B Tageszunahmen g Verluste in % Schlachtgewichte in kg 850 2 Durschnittliche Mastdauer Tage 109 Letzter Verkaufstermin, Tag Mit Service (5 Tage) Futterverwertung 1: Umtrieb/Jahr DkfL/Tier in € DkfL/Platz in € 1.500 Plätze/Jahr in € 30 1 95 4 21 21 94 820 3 1 113 138 143 2,8 0,1 2,9 0,45 2,51 117 122 2,96 29,35 86,90 130.350 6,95 30,68 46.000 22,4 56,22 84.330 113

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T Y P I S C H Ö K O N O M I E Wiegen Punkt-, Komma-, Strich-Kennzeichnung. 112 kg 106 kg 100 kg Betrieb Mustermannn 850 g Tageszunahme, 6 kg Zuwachs/Woche Zielgewicht für die Vermarktung 95 kg Schlachtgewicht = 118 kg Lebendgewicht, 79 % Ausschlachtung 78. Masttag: Erstwiegung Vorläufer haben 112 kg Lebendgewicht 85. Masttag : 15 % der Gruppe werden als Vorläufer vermarktet 92. Masttag: 2. Verkaufsgruppe 99. Masttag: 3. Verkaufsgruppe 105. Masttag: Räumung „ D i e l e i c h t e s t e n T i e r e w e r d e n o f t n i c h t g e w o g e n . “ „Keine Grafﬁ timalerei! Durch die Punkt- verteilung lassen sich die Gewichte zwischen dem Schinken und der Schulter, wie bei einem Schieberegler, gut darstellen.“ 119

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Wiegen T Y P I S C H Ö K O N O M I E Tipps und Tricks. „Wiegen ist keine schöne Arbeit – aber mit 100 €/Std. vergütet richtig effektiv.“ „Zum besseren Laufen streue ich immer etwas Futter auf den Boden der Waage, und seitdem geht das Wiegen auch besser.“ „Tiere unter 105 kg Lebendgewicht bleiben farbfrei.“ „Eine mobile Waage hat oft Vorteile gegenüber einer fest eingebauten. Die Treibwege sind kürzer und nicht so rutschig. Der Zentralgang bleibt sauber.“ „Besser zwei Tiere aus der Bucht treiben als eins, da sie gemeinsam besser laufen. Vor der Waage das zweite Schwein mit dem Brett umlenken.“ „Kleinﬂ ächige Kennzeichnungen anbringen. Stellen auswählen, die nicht auf Buchtengenossen abfärben, z. B. zwischen den Schulterblättern.“ 120

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T Y P I S C H Ö K O N O M I E Wiegen Erregerbedingtes Auseinanderwachsen PRRS-Besonderheiten. PRRS-Feldviren infi zieren und schwächen einen wichtigen Teil des Immun- systems. Die Makrophagen, auch Fresszellen genannt, sind das Ziel. Dadurch können sich andere Bakterien wie Streptokokken, „Glässer“, APP, etc. ein- facher vermehren und schädigen. Die Abwehr kippt. Bis die PRRS-geschä- digte Abwehr des Immunsystems wieder steht, dauert es oft 4–6 Wochen. Deswegen wird die PRRS Ferkelimpfung immer mehr nachgefragt. e b u T u o Y : e l l e u Q Makrophagen, ein wichtiger Teil des Abwehrsystems, verfolgen und fressen Bakterien. PRRS-Infektionen begünstigen u.a. Streptokokken-Infektionen und halten sich oft über 4–6 Wochen in der Aufzucht oder Mast. PRRS-Infektion Wegbereiter für bakterielle Vermehrung Schlachthofbefunde reduziert Abwehrleistung des Immunsystems bakterielle Infektionen PRRS bedingte Leistungseinbrüche (siehe Kapitel Wirtschaftliche Auswirkungen von Krankheitsausbrüchen) 123

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Wirtschaftliche Auswirkungen T Y P I S C H Ö K O N O M I E Schlachtbefunde und Mastleistung – ökonomisch bewerten. Schlachtbefunddaten und Mastleistung. Neue Auswertungen zeigen, wie rapide die Mast- leistung abnimmt, wenn die Tiere krank sind. Tiere mit nur einem Schlachtbefund erreichen im Schnitt 70 g geringere Tageszunahmen als gesunde Tiere. Tiere mit multiplen (mehreren) Befunden weisen durchschnittlich 120 g geringere Tages- zunahmen auf. Die Auswertung bezieht sich auf Tiere mit Atemwegs- und Organbefunden. 100 g Tageszunahmen entsprechen einem Erlös von bis zu 3,00 €/Tier. e m h a n u z s e g a T / g 880 840 820 800 780 760 740 720 700 126 Tiere ohne Befund Tiere mit einem Befund Tiere mit multiplen Befunden Tageszunahmen Kalkulierte Verluste Tiere mit einem Befund Tiere mit multi- plen Befunden –70 g –120 g –2,10 €/Tier –3,60 €/Tier Einzeltierkennzeichnung 2017

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T Y P I S C H Ö K O N O M I E Wirtschaftliche Auswirkungen Schlachtbefunde und Mastleistung – Würmer fressen immer mit! Auffällige Leber mit „Milkspots“ = 1,00 € Abzug/Leber. Milkspots sind ein sichtbares Milkspots sind ein sichtbares Ergebnis der Wanderung – bzw. der Ergebnis der Wanderung Immunantwort/Abwehrreaktion des Immunantwort/Abwehrreaktion des Körpers. Dieser möchte die Larven Körpers. Dieser möchte die Larven einkapseln. Die Leber ist dadurch als Lebensmittel untauglich. 4 Larven gelangen von der Lunge durch Ab(hoch)husten über die Bronchien in den Rachen der Schweine – werden dort abgeschluckt und ... a rm nn d ü D Dic k darm Leber L u n g e 3 Larven wandern aus der Leber weiter in die Lunge 2 In wenigen Stunden reifen aus den Eiern im Darm die Larven heran und wandern in die Leber. 5 ... gelangen nun zum zweiten Mal durch den Magen in den Darm und entwickeln sich jetzt im Dünndarm zum erwachsenen Spulwurm, der Eier ausscheidet 1 Ausgeschiedene Eier werden oral aufgenommen 129

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Wirtschaftliche Auswirkungen T Y P I S C H Ö K O N O M I E An der richtigen Stelle drehen Stallklima in der Schweinemast optimieren. Ausgangssituation: Stallklima in der Schweinemast optimieren. An der richtigen Stelle drehen Schweinemaststall mit 1.080 Plätzen; 830 g Tageszunahme mit 0,993 IXP/kg Schlachtgewicht; 2,5 % Verluste; einsatzes; deutliche Senkung des Antibiotika- kg Schlachtgewicht; 1,4 % Verluste; 870 g Tageszunahme; 1,001 IXP/ 2,5 % Verluste; 0,993 IXP/kg Schlachtgewicht; Plätzen; 830 g Tageszunahme mit Schweinemaststall mit 1.080 und Reduzierung der Luftrate)! (Erhöhung der Soll-Temperatur Anpassung der Stalllüftung notwendig! Antibiotikaeinsatz immer wieder Teilweise hustende Schweine, Problem: Ergebnis: Lösung: Ausgangssituation: Problem: Teilweise hustende Schweine, Antibiotikaeinsatz immer wieder notwendig! Lösung: Anpassung der Stalllüftung (Erhöhung der Soll-Temperatur und Reduzierung der Luftrate)! Ergebnis: 870 g Tageszunahme; 1,001 IXP/ kg Schlachtgewicht; 1,4 % Verluste; deutliche Senkung des Antibiotika- einsatzes; Tränendes Auge, Signal für Ammoniakbelastung und/oder Zugluft Wirtschaftlicher Vorteil: Reduzierung der Verluste Einsparung Gesundheitskosten Einsparung Futterkosten Erhöhung Umtriebe Steigerung der DkfL im Maststall Steigerung der DkfL im Maststall Erhöhung Umtriebe Einsparung Futterkosten Einsparung Gesundheitskosten Reduzierung der Verluste Wirtschaftlicher Vorteil: = 7.600,00 € = +0,04 = = = 0,80 € je Mastschwein 0,40 € je Mastschwein 0,90 € je Mastschwein 0,90 € je Mastschwein 0,40 € je Mastschwein 0,80 € je Mastschwein = = = = + 0,04 = 7.600,00 € 130

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T Y P I S C H Ö K O N O M I E Wirtschaftliche Auswirkungen Voraussetzung für hohe Leistungen in der Schweineproduktion. in der Schweineproduktion. Voraussetzung für hohe Leistungen Erfolgsparameter. Tiergesundheit ist ein wesentlicher enge Zusammenarbeit Strategische Partnerschaft und Vermehrung, Ferkelerzeugung und Mast. Tiergesundheitsmanagement zwischen Ein abgestimmtes Produktions- und Ein abgestimmtes Produktions- und Tiergesundheitsmanagement zwischen Vermehrung, Ferkelerzeugung und Mast. Strategische Partnerschaft und enge Zusammenarbeit Tiergesundheit ist ein wesentlicher Erfolgsparameter. Krankheitsausbrüche kosten oft viel mehr als gedacht! In zunehmend größer werdenden Betrieben ist das ein enormes, schwer zu kalkulierendes, oft regional unterschiedlich bewertetes, wirtschaftliches Risiko. Schutzimpfungen sind ökonomisch bewertet sinnvoll. 131

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Wirtschaftliche Auswirkungen T Y P I S C H Ö K O N O M I E Wirtschaftliche Auswirkungen von Krankheits- ausbrüchen in einem Beispielbetrieb. Hier: Starke PRRS-Welle. Fallbeschreibung: starke PRRS-Welle Lebend geb. Tot geb. Ferkel/Wurf Ferkel/Wurf Abgesetzte Umrauscher Saugferkel- Ferkel/Wurf % verluste % 14,3 14,5 11,8 11,2 12,5 12,8 12,9 13,1 1,3 1,2 3,2 3,7 2,5 2,2 1,8 1,5 12,4 12,6 8,70 8,40 10,8 11,0 11,5 11,2 12,1 % 10,4 % 26,7 % 18,4 % 14,8 % 12,5 % 10,6 % 10,8 % 13,5 % 13,4 % 26,5 % 25,3 % 13,6 % 14,2 % 11,2 % 14,7 % Verluste Fer- kelaufzucht % Futterverwer- Verluste tung Aufzucht Mast % Futterverwer- Tageszunah- tung Mast me Mast 2,6 % 2,5 % 2,5 % 1,68 1,70 1,71 1,68 1,85 1,92 2,10 1,75 1,8 % 2,1 % 3,0 % 3,8 % 4,1 % 3,6 % 3,2 % 3,7 % 2,81 2,83 2,90 2,89 2,93 2,91 2,90 2,92 810 805 798 785 775 765 751 762 Juni Juli August September Oktober November Dezember Januar Juni Juli August September 2,8 % Oktober 8,5 % November 16,8 % Dezember 17,5 % Januar 3,1 % 132

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T Y P I S C H Ö K O N O M I E Wirtschaftliche Auswirkungen Wirtschaftliche Auswirkungen von Krankheits- ausbrüchen in einem Beispielbetrieb. Hier: Starke PRRS-Welle. Die wirtschaftlichen Auswirkungen einer starken PRRS-Welle Ferkelerzeugung 400 Sauen Saugferkelverluste Umrauscher Tiergesundheitskosten 11.735,43 € 2.073,45 € 2.500,00 € Starke PRRS-Welle in der Ferkelerzeugung 16.308,88 € Ferkelerzeugung 2.400 Aufzuchtplätze Verluste Schlechtere Futterverwertung Tiergesundheitskosten 23.610,55 € 767,69 € 1.500,00 € Schweinemast 4.000 Mastplätze Geschlossener Betrieb Starke PRRS-Welle in der Ferkelaufzucht 25.878,23 € Entgangene DkfL durch fehlende Ferkel 3.988,71 € Verluste Schlechtere Futterverwertung Verringerte Tageszunahmen Tiergesundheitskosten 5.371,99 € 1.013,33 € 3.681,09 € 2.100,00 € Starke PRRS-Welle in der Schweinemast 12.166,41 € Entgangene DkfL der fehlenden Mastschweine 17.677,24 € Starke PRRS-Welle – direkter Schaden 54.353,52 € Entgangene DkfL durch fehlende Ferkel in der Ferkelaufzucht Entgangene DkfL durch fehlende Ferkel in der Schweinmast Gesamtschaden starke PRRS-Welle 3.988,71 € 17.677,24 € 76.019,47 € 133

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Wirtschaftliche Auswirkungen T Y P I S C H Ö K O N O M I E Wirtschaftliche Auswirkungen von Krankheits- ausbrüchen in einem Beispielbetrieb. Hier: Leichte PRRS-Welle. Fallbeschreibung: leichte PRRS-Welle Lebend geb. Tot geb. Ferkel/Wurf Ferkel/Wurf Abgesetzte Umrauscher Saugferkel- Ferkel/Wurf % verluste % 14,3 14,5 12,8 12,0 12,6 12,9 13,7 14,2 1,3 1,2 2,5 2,9 2,1 1,8 1,6 1,3 12,4 12,6 10,6 10,1 10,8 11,1 12,2 12,3 12,1 % 10,4 % 15,8 % 15,5 % 14,6 % 12,5 % 10,6 % 10,8 % 13,5 % 13,4 % 16,8 % 15,9 % 14,5 % 14,2 % 11,2 % 13,5 % Verluste Fer- kelaufzucht % Futterverwer- Verluste tung Aufzucht Mast % Futterverwer- Tageszunah- tung Mast me Mast 2,6 % 2,5 % 2,5 % 1,68 1,70 1,71 1,68 1,80 1,85 1,82 1,75 1,8 % 2,1 % 3,0 % 2,6 % 3,2 % 2,8 % 2,9 % 2,1 % 2,81 2,83 2,90 2,89 2,85 2,86 2,92 2,81 810 805 798 790 785 780 792 802 Juni Juli August September Oktober November Dezember Januar Juni Juli August September 2,8 % Oktober November Dezember Januar 5,6 % 4,5 % 4,0 % 3,1 % 134

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T Y P I S C H Ö K O N O M I E Wirtschaftliche Auswirkungen Wirtschaftliche Auswirkungen von Krankheits- ausbrüchen in einem Beispielbetrieb. Hier: Leichte PRRS-Welle. Die wirtschaftlichen Auswirkungen einer leichten PRRS-Welle Ferkelerzeugung 400 Sauen Saugferkelverluste Umrauscher Tiergesundheitskosten 2.115,40 € 1.148,98 € 2.500,00 € Leichte PRRS-Welle in der Ferkelerzeugung 5.764,38 € Ferkelerzeugung 2.400 Aufzuchtplätze Verluste Schlechtere Futterverwertung Tiergesundheitskosten 4.414,44 € 368,89 € 1.500,00 € Schweinemast 4.000 Mastplätze Geschlossener Betrieb Leichte PRRS-Welle in der Ferkelaufzucht 6.283,32 € Entgangene DkfL durch fehlende Ferkel 2.381,06 € Verluste Schlechtere Futterverwertung Verringerte Tageszunahmen Tiergesundheitskosten 1.826,48 € 506,67 € 1.076,78 € 1.800,00 € Leichte PRRS-Welle in der Schweinemast 5.209,92 € Entgangene DkfL der fehlenden Mastschweine 10.552,43 € Leichte PRRS-Welle – direkter Schaden 17.257,63 € Entgangene DkfL durch fehlende Ferkel in der Ferkelaufzucht Entgangene DkfL durch fehlende Ferkel in der Schweinmast Gesamtschaden leichte PRRS-Welle 2.381,06 € 10.552,43 € 30.191,11 € 135

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Wirtschaftliche Auswirkungen T Y P I S C H Ö K O N O M I E Wirtschaftliche Auswirkungen von Krankheits- ausbrüchen in einem Beispielbetrieb. Hier: Inﬂuenzaeinbruch. Fallbeschreibung: Influenzaeinbruch Lebend geb. Tot geb. Ferkel/Wurf Ferkel/Wurf 14,3 14,5 14,3 14,5 11,7 10,4 12,1 13,7 1,3 1,2 1,3 1,1 3,7 4,2 1,8 1,1 Abgesetzte Umrauscher Saugferkel- Ferkel/Wurf % verluste % 12,4 12,6 12,4 12,5 9,10 7,40 10,4 11,9 12,1 % 10,4 % 9,8 % 9,5 % 24,2 % 19,1 % 14,2 % 10,8 % 13,5 % 13,4 % 13,1 % 13,8 % 22,2 % 29,0 % 13,9 % 13,5 % Verluste Fer- kelaufzucht % Futterverwer- Verluste tung Aufzucht Mast % Futterverwer- Tageszunah- tung Mast me Mast 1,68 1,70 1,71 1,68 1,95 2,20 1,82 1,80 1,8 % 2,1 % 2,2 % 2,6 % 4,5 % 3,7 % 2,2 % 1,6 % 2,81 2,83 2,82 2,84 2,99 3,05 2,92 2,82 810 805 798 805 760 775 800 807 Juni Juli August September Oktober November Dezember Januar Juni Juli August 2,6 % 2,5 % 2,5 % September 2,8 % Oktober 12,3 % November 18,7 % Dezember 4,6 % Januar 7,5 % 136

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T Y P I S C H Ö K O N O M I E Wirtschaftliche Auswirkungen Wirtschaftliche Auswirkungen von Krankheits- ausbrüchen in einem Beispielbetrieb. Hier: Inﬂuenzaeinbruch. Die wirtschaftlichen Auswirkungen einer Influenza Ferkelerzeugung 400 Sauen 11 Aborte (je Abort rund 300,00 €) 3.300,00 € 5 verendete Sauen (je Sau rund 500,00 €) 2.500,00 € Saugferkelverluste Umrauscher Tiergesundheitskosten 11.433,23 € 1.914,97 € 2.500,00 € Inﬂuenzaeinbruch in der Ferkelerzeugung 15.848,20 € Ferkelerzeugung 2.400 Aufzuchtplätze Verluste Schlechtere Futterverwertung Tiergesundheitskosten 22.139,07 € 867,39 € 1.000,00 € Schweinemast 4.000 Mastplätze Geschlossener Betrieb Inﬂuenzaeinbruch in der Ferkelaufzucht 24.006,45 € Entgangene DkfL durch fehlende Ferkel 3.980,02 € Verluste Schlechtere Futterverwertung Verringerte Tageszunahmen Tiergesundheitskosten 3.438,07 € 1.233,62 € 1.627,69 € 2.200,00 € Inﬂuenzaeinbruch in der Schweinemast 8.499,39 € Entgangene DkfL der fehlenden Mastschweine 17.638,73 € Inﬂuenzaeinbruch – direkter Schaden 48.354,04 € Entgangene DkfL durch fehlende Ferkel in der Ferkelaufzucht Entgangene DkfL durch fehlende Ferkel in der Schweinmast Gesamtschaden Inﬂuenzaeinbruch 3.980,02 € 17.638,73 € 69.972,79 € 137

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Wirtschaftliche Auswirkungen T Y P I S C H Ö K O N O M I E Wirtschaftliche Auswirkungen von Krankheits- ausbrüchen in einem Beispielbetrieb. Hier: Leichte Ileitis-Infektion (subklinisch). Fallbeschreibung: Leichte Ileitis-Infektion Probleme durch eine leichte Ileitis-Infektion: verringerte Tageszunahmen; dadurch verlängerte Stallbelegung verschlechterte Futterverwertung Durchschnittswerte pro Durchgang im Überblick Ferkelaufzucht (2.400 Aufzuchtplätze) Ohne Ileitis- Infektion Mit Ileitis- Infektion Futterverwertung (1 zu …) Tageszunahmen (g/Tag) Verluste Ferkelaufzucht (%) 1,7 450 2,5 Tierarztkosten (€/Tier) 1,30 € 1,75 435 2,5 1,60 € Schweinemast (4.000 Mastplätze) Ohne Ileitis- Infektion Mit Ileitis- Infektion Futterverwertung (1 zu …) Tageszunahmen (g/Tag) Verluste Mast (%) 2,8 800 2,4 Tierarztkosten (€/Tier) 1,20 € 2,9 770 2,8 1,80 € 138

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T Y P I S C H Ö K O N O M I E Wirtschaftliche Auswirkungen Wirtschaftliche Auswirkungen von Krankheits- ausbrüchen in einem Beispielbetrieb. Hier: Leichte Ileitis-Infektion (subklinisch). Die wirtschaftlichen Auswirkungen einer leichten Ileitis-Infektion Ferkelaufzucht 2.400 Tiere Schweinemast 4.000 Tiere Ferkelaufzucht und Schweinemast Verluste Schlechtere Futterverwertung Geringere Tageszunahme Tiergesundheitskosten - € 997,00 € 344,93 € 720,00 € Ileitis-Infektion in der Ferkelaufzucht (ein Durchgang) 2.061,92 € Verluste Schlechtere Futterverwertung Verringerte Tageszunahmen Tiergesundheitskosten 1.841,83 € 9.440,99 € 3.219,61 € 1.600,00 € Ileitis-Infektion in der Schweinemast (ein Durchgang) 16.102,43 € Gesamtschaden leichte Ileitis-Infektion 18.164,35 € Die Lawsonien-Infektion beginnt in der Regel frühestens Ende der Ferkelaufzuchtphase. Daher ist eine arbeits- wirtschaftlich optimierte Impfung über Trinkwasser oder Flüssigfutter ab der Ferkelaufzucht zu empfehlen. 139

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Wirtschaftliche Auswirkungen T Y P I S C H Ö K O N O M I E Wirtschaftliche Auswirkungen von Krankheits- ausbrüchen in einem Beispielbetrieb. Hier: Schwere Ileitis-Infektion (klinisch). Fallbeschreibung: Schwere Ileitis-Infektion Probleme durch eine schwere Ileitis-Infektion: verringerte Tageszunahmen; dadurch verlängerte Stallbelegung verschlechterte Futterverwertung Durchschnittswerte pro Durchgang im Überblick Ferkelaufzucht (2.400 Aufzuchtplätze) Ohne Ileitis- Infektion Mit Ileitis- Infektion Futterverwertung (1 zu …) Tageszunahmen (g/Tag) Verluste Ferkelaufzucht (%) 1,7 450 2,5 Tierarztkosten (€/Tier) 1,30 € 1,78 435 2,5 1,60 € Schweinemast (4.000 Mastplätze) Ohne Ileitis- Infektion Mit Ileitis- Infektion Futterverwertung (1 zu …) Tageszunahmen (g/Tag) Verluste Mast (%) 2,8 800 2,4 Tierarztkosten (€/Tier) 1,20 € 2,95 750 3,3 1,90 € 140

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T Y P I S C H Ö K O N O M I E Wirtschaftliche Auswirkungen Wirtschaftliche Auswirkungen von Krankheits- ausbrüchen in einem Beispielbetrieb. Hier: Hier: Schwere Ileitis-Infektion (klinisch). Die wirtschaftlichen Auswirkungen einer schweren Ileitis-Infektion Ferkelaufzucht 2.400 Tiere Schweinemast 4.000 Tiere Ferkelauzucht und Schweinemast Verluste Schlechtere Futterverwertung Geringere Tageszunahme Tiergesundheitskosten - € 1.595,19 € 344,93 € 720,00 € Ileitis-Infektion in der Ferkelaufzucht (ein Durchgang) 2.660,12 € Verluste Schlechtere Futterverwertung Verringerte Tageszunahmen Tiergesundheitskosten 4.144,11 € 14.161,49 € 5.366,02 € 3.600,00 € Ileitis-Infektion in der Schweinemast (ein Durchgang) 27.271,61 € Gesamtschaden schwere Ileitis-Infektion 29.931,73 € Die Lawsonien-Infektion beginnt in der Regel frühestens Ende der Ferkelaufzuchtphase. Daher ist eine arbeits- wirtschaftlich optimierte Impfung über Trinkwasser oder Flüssigfutter ab der Ferkelaufzucht zu empfehlen. 141

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Wirtschaftliche Auswirkungen T Y P I S C H Ö K O N O M I E Wirtschaftliche Auswirkungen von Krankheits- ausbrüchen in einem Beispielbetrieb. Hier: Mykoplasmen-Infektion. Fallbeschreibung: Mykoplasmen-Infektion Probleme durch eine Mykoplasmen-Infektion in der Schweinemast: verringerte Tageszunahmen; dadurch verlängerte Stallbelegung verschlechterte Futterverwertung hohe Verluste Schweinemast (4.000 Mastplätze) Ohne Mykoplasmen- Infektion Mit Mykoplasmen- Infektion Futterverwertung (1 zu …) Tageszunahmen (g/Tag) Verluste Mast (%) Tierarztkosten (€/Tier) 2,81 803 2,2 % 1,20 € 3,02 743 4,1 % 1,50 € Die wirtschaftlichen Auswirkungen einer schweren Mykoplasmen-Infektion Schweinemast 4.000 Tiere Verluste Schlechtere Futterverwertung Verringerte Tageszunahmen Tiergesundheitskosten 8.748,67 € 19.826,09 € 6.439,22 € 7.600,00 € Mykoplasmen-Infektion in der Schweinemast (ein Durchgang) 42.614,00 € 142

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Allgemeine Daten und Anhang T Y P I S C H Ö K O N O M I E Aufteilung der Produktionskosten in der Schweinehaltung. Vollkosten eines Mastschweines im pauschalierenden Betrieb (Kostenansätze wie in den Betriebszweigen beschrieben) Absatzferkel (7 kg) Aufzuchtferkel (28 kg) Mastschwein (121 kg) = 36,60 € = 25,50 € = 96,10 € Vollkosten je Mastschwein Kosten je kg Schlachtgewicht = 158,20 € 1,65 € = (121 kg Lebendgewicht x 79 % Ausschlachtung = 96,1 kg Schlachtgewicht) Unter Berücksichtigung der Betriebsergebnisse der letzten 5 Jahre kostet die Produktion eines Mastschweines ca. 158,00 €. Dies setzt eine Schlachtschweinenotierung von ca. 1,53 €/kg Schlachtgewicht voraus. 148

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Allgemeine Daten und Anhang T Y P I S C H Ö K O N O M I E Vorteil der Pauschalierung. Bei der derzeitigen Umsatzsteuergesetzgebung bringt die Pauschalierung der Umsatzsteuer dem Landwirt einen Vorteil von ca. 0,60 €/verk. Ferkel bzw. 4,00 €/verk. Mastschwein. MwSt.-Differenz zwischen Landwirtschaft und Gewerbe in der Ferkelerzeugung Marktleistung Bestandsergänzung Futterkosten Tierarzt, Medikamente Energie/Wasser Sonstiges Summe Direktkosten Gewerbe regelbesteuert Landwirt pauschalierend 59,25 € 65,59 € 4,47 € 4,78 € 24,84 € 26,58 € 4,71 € 5,61 € 2,33 € 2,77 € 2,18 € 2,60 € 38,54 € 42,34 € Direktkostenfreie Leistung je erzeugtem Ferkel 20,71 € 23,25 € Zinsanspruch Gebäudekosten Allgemeinkosten Arbeitskosten Überschuss pro erzeugtem Ferkel Differenz pro erzeugtem Ferkel 150 0,71 € 0,84 € 8,66 € 10,31 € 0,99 € 1,18 € 7,53 € 7,53 € 2,82 € 3,39 € 0,57 €

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T Y P I S C H Ö K O N O M I E Allgemeine Daten und Anhang Hohe Flächenpachtkosten, die zur Sicherstellung einer ausreichenden Bewirtschaftungsfl äche regional gezahlt werden, können diesen Vorteil wieder aufzehren. MwSt.-Differenz zwischen Landwirtschaft und Gewerbe in der Mastschweinehaltung Schlachterlös Ferkelkosten Futterkosten Verluste Tierarzt, Medikamente Energie/Wasser Sonstiges Summe Direktkosten Gewerbe regelbesteuert Landwirt pauschalierend 147,24 € 163,00 € 60,28 € 64,50 € 61,59 € 65,90 € 2,62 € 2,80 € 1,01 € 1,20 € 1,76 € 2,10 € 0,76 € 0,90 € 128,02 € 137,40 € Direktkostenfreie Leistung je Tier 19,23 € 25,60 € Zinsanspruch Gebäudekosten Allgemeinkosten Arbeitskosten Überschuss pro verkauftem Mastschwein Differenz pro verkauftem Mastschwein 1,09 € 1,30 € 9,92 € 11,80 € 1,18 € 1,40 € 5,40 € 5,40 € 1,64 € 5,70 € 4,06 € 151

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Allgemeine Daten und Anhang T Y P I S C H Ö K O N O M I E Gülleanfall und Güllekosten. Gülleanfall nach Düngeverordnung 2017. Ferkelerzeugung mit Verkauf von Absatzferkeln (28 erzeugte Ferkel) 4,4 m3/Sau und Jahr Ferkelaufzucht von 8 bis 28 kg 0,6 m3/Aufzuchtplatz und Jahr Schweinemast von 28 bis 118 kg 1,5 m3/Mastplatz und Jahr Für ein verkauftes Mastschwein im geschlossenen System fallen ca. 0,8 m3 Gülle an. Die tatsächlichen betrieblichen Werte können stark von den Standard- werten abweichen. Hier spielen das Fütterungssystem und die Form des Wasserangebotes (Nippeltränke oder Schalen- tränke) eine entscheidende Rolle. Die Gülleverwertungskosten auf den eigenen Betriebsfl ächen werden durch den Nährstoffwert der Gülle gedeckt. Güllemengen, die nicht auf den eigenen Flächen verwertet werden können, müssen je nach Region kostenpfl ichtig Direktkosten der Tierhaltung anzulasten. verwertet werden. Diese Kosten sind dann als zusätzliche 152

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T Y P I S C H Ö K O N O M I E Allgemeine Daten und Anhang Struktur der landwirtschaftlichen Betriebszweigauswertung. Nach DLG-Standard – schematische Darstellung Summe Leistungen Direkt- kostenfreie Leistungen Direktkosten Variable Arbeits- erledigungs- kosten Arbeits- erledigungs- kosten Gebäudekosten Flächenkosten Sonstige Kosten Gemein- kosten Summe Produktions- kosten Deckungs- beitrag Faktor- kosten Gewinn- beitrag Kalkulatorisches Betriebszweigergebnis In dem vorstehenden Schema werden die anfallenden Kosten bestimmten Blöcken zugeteilt. Ausgangswert bildet immer die Summe der Leistungen, von der alle Kosten bedient werden müssen. Nach Abzug von einem oder mehreren Kostenblöcken (z.B. Direktkosten) verbleibt ein Ergebnis, das mit einer Kennzahl beschreiben wird (z.B. Direktkostenfreie Leistung). 153

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Allgemeine Daten und Anhang T Y P I S C H Ö K O N O M I E Schweinehaltung in Deutschland Kosten verschiedener Haltungsverfahren in Anlehnung an das staatliche Tierwohlkennzeichen (Stand August 2019) Gesetzlicher Standard Erste Stufe staatl. Tierwohlkennzeichen staatl. Tierwohlkennzeichen 14 € 18 € 132 € 4 € 18 € 25 € 136 € 4 € Gesamtkosten Schweinemast: 168 € Gesamtkosten Schweinemast: 183 € Gesamtkosten/kg: 1,75€* LEH-Verkaufspreis für 1 kg Schnitzel: Gesamtkosten/kg: 1,91€* LEH-Verkaufspreis für 1 kg Schnitzel: 15,00 €** 16,65 €**(+11 %) Haltungsform Haltungsform Info • Vorgabe nach Tierschutznutztierhal- tungs-Verordnung und QS Standard • Fütterung nach gesetzlichen Vorgaben • Abferkelbucht mit Fixierung • Tragende Sauen in Gruppenhaltung ab 28. Tag nach dem Besamen Info Kriterien Variante A, zusätzlich: • 20 % mehr Platz und organisches Beschäftigungsmaterial • Nestbaumaterial in der Abferkelbucht aus langfaserigen, organischen Materialien im Abferkelbereich • 4-wöchige Säugephase (mit mindestens 25 Säugetagen) • Keine betäubungslose Kastration; Zulässige Alternativverfahren: Kastration mit Betäubung, Ebermast, Impfung gegen Ebergeruch * Bruttokosten pro kg Schlachtgewicht 154 ** Annahme: 30 % wertbestimmende Teilstücke am Schlachtkörper und 100 % Absatz über den LEH; Durchschnittspreis für 1 kg Schnitzel aus der Oberschale 15,00 €

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T Y P I S C H Ö K O N O M I E Allgemeine Daten und Anhang Zweite Stufe staatl. Tierwohlkennzeichen Dritte Stufe staatl. Tierwohlkennzeichen 22 € 34 € 147 € 4 € 25 € 38 € 151 € 4 € Gesamtkosten Schweinemast: 207 € Gesamtkosten Schweinemast: 218 € Gesamtkosten/kg: 2,16€* LEH-Verkaufspreis für 1 kg Schnitzel: Gesamtkosten/kg: 2,27€* LEH-Verkaufspreis für 1 kg Schnitzel: 19,35 €**(+29 %) 20,55 €** (+37 %) Haltungsform Haltungsform Info Kriterien Varianten A und B, zusätzlich: • 47 % mehr Platz im Vergleich zu Info Kriterien Varianten A, B und C, zusätzlich: • 91 % mehr Platz im Vergleich zu Variante A Variante A • Geschlossene, weiche oder leicht • Buchten mit Auslauf (ab 30 kg LM eingestreute Liegefläche • 5-wöchige Säugephase (mit mindestens 28 Säugetagen) • Verbot des Schwänzekürzens • Außenklimareize oder Buchten mit unterschiedlichen Klimareizen Auslauf vorgeschrieben) • Überwiegender Teil der Bucht mit geschlossener Bodenfläche • 7-wöchige Säugephase (mit mindestens 35 Säugetagen) Lohnkosten Gebäudekosten Direktkosten Sonstige Kosten Stallhaltung (Futter, Ferkel, Energie, Tierarzt) (Buchführung, Versicherung, allg.) Stall mit Auslauf und/ oder Außenklimareizen Besatzdichte Quelle: DLG e.V. 155

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Allgemeine Daten und Anhang T Y P I S C H Ö K O N O M I E Was kostet ein Mitarbeiter dem Betrieb? Berechnungsbeispiel für einen verheirateten Arbeitnehmer (AN) Arbeitnehmer (AN), Lohnabrech- nung, von Brutto zu Netto Arbeitgeber (AG), Kosten- betrachtung eines Mitarbeiters Bruttolohn AN bei 2.088 Std./Jahr 27.499,00 € Bruttolohn AG bei 2.088 Std./Jahr 27.499,00 € bei 1 Std. 13,17 € bei 1 Std. 13,17 € + Weitere Arbeitgeber- leistungen (Weih- nachts-, Urlaubsgeld) +427,00 € – Lohnsteuer AN -494,00 € + Weitere Arbeitgeber- leistungen (Weih- nachts-, Urlaubsgeld) +427,00 € + Umlagen, Zusatz- versorgung AG +990,00 € – Anteil Sozial- versicherungen AN -5.452,00 € + Sozialabgaben AG +5.536,00 € = Nettolohn Arbeitnehmer = Gesamtkosten Arbeitgeber Pro Jahr 21.980,00 € Pro Jahr 34.452,00 € Pro Monat 1.831,67 € Pro Monat 2.871,00 € Pro Stunde (2.088 Std.) 10,53 € Pro Stunde (2.088 Std.) 16,50 € Ein Mitarbeiter, der 10,53 € pro Stunde netto verdient, kostet den Arbeitgeber 16,50 € pro Stunde. 36 % der Arbeitgeberkosten landen nicht im Portemonnaie des Mitarbeiters. 156

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T Y P I S C H Ö K O N O M I E Allgemeine Daten und Anhang Fachbegriffe erklärt. Abschreibungen: Regelmäßige, gleichmäßige Verteilung der Investitionskosten auf einen definierten Nutzungszeitraum (z.B. Investition 5.000,00 € Nutzung 10 Jahre Abschreibung (AfA) 500,00 €/Jahr) AutoFOM-Vermarktung (Abrechnung nach Indexpunkten/Teilstückbewertung) Diese Ergebnisse kommen immer aus dem AutoFOM-Gerät, daher sprach man von AutoFOM-Vermarktung (ugs.) Break-even-Point Der Break-even-Point bezeichnet den Wert, an dem alle Kosten für die Erzeugung eines Tieres gedeckt sind. Bei Erlösen über diesem Wert erzielt der Betrieb einen Gewinn. BZA Schema Dieses Schema verdeutlicht die Betriebszweigabrechnung (BZA), welche die Höhe sowie die einzelnen Kosten und Leistungen der einzelnen Betriebszweige darstellt. Direktkosten In den Direktkosten sind alle Kosten enthalten, die direkt bei der Produktion entstehen (z.B. Futterkosten). Diese fallen nur an, wenn tatsächlich Schweine gehalten werden. Festkosten Als Festkosten werden die Kosten bezeichnet, die vor Beginn der Produktion anfallen (z.B. Investitionen für Gebäude) oder unabhängig von der Produktion bestehen (z.B. Haftpflichtversicherung oder Steuerberatungskosten). 157

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FOM-Vermarktung (Abrechnung nach Muskelﬂ eischanteil) Diese Bezeichnung kann seit ca. 2015 nicht mehr allgemein gültig verwendet werden, da die Fleischmaße, Speckmaße und der Muskel- fl eischanteil seit ca. 2015 auch aus dem AutoFOM-Gerät kommen können und für die Abrechnung verwendet werden. Grenzkosten Die Grenzkosten stellen die Kosten dar, die mindestens anfallen, wenn ein zusätzliches Tier (eine zusätzliche Einheit) erzeugt werden soll. Dies sind in der Regel die Direktkosten plus eventuell zusätzliche Fest- kosten oder Lohnansprüche, wenn für die zusätzliche Einheit noch Investitionen notwendig sind. Lohnanspruch Das ist der Anspruch des Betriebsleiters für seine geleistete Arbeit im Betrieb. Es erfolgt in der Regel keine direkte Auszahlung der Vergütung, sondern fl ießt über die privaten Entnahmen für die Lebenshaltung aus dem Betrieb ab. Marktleistung Die Marktleistung beinhaltet alle Erlöse, die der Betrieb mit seiner Produktion direkt erzielt (z.B. durch Verkauf der Ferkel oder Mast- schweine). Pauschalierender Betrieb steuerabrechnung nach Durchschnittssätzen betrachtet wird. Der Pauschalierender Betrieb bedeutet, dass der Betrieb bei der Umsatz- Betrieb muss in der Pauschalierung keine Umsatzsteuer aus seiner Marktleistung abführen, bekommt dafür aber auch keine Erstattung für gezahlte Vorsteuern (z.B. aus dem Futtereinkauf). 158

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GESUNDHEITSMASSNAHMEN IM SCHWEINEBESTAND ÖKONOMISCH BEWERTEN BECAL (Boehringer Ingelheim Economic Calculator) wurde in Zusammenarbeit mit Experten der Schweineindustrie entwickelt. Die benutzerfreundliche Anwendung unterstützt die betriebswirtschaftliche Bewertung von Gesundheitsmaßnahmen in Schweinebeständen.. Auf der Basis individueller Angaben zu biologischer Leistung, Kosten und Erlösen können folgende Erfolgsfaktoren berechnet werden: • Deckungsbeitrag • Return on Investment (ROI) • Nutzen-Kosten-Relation FERKELERZEUGUNG FERKELAUFZUCHT MAST BECAL SAU Ökonomische Bewertung von Tiergesundheitsmaß- nahmen im Sauenbestand. BECAL SCHWEIN Ökonomische Bewertung von Tiergesundheitsmaßnahmen in Ferkelaufzucht und Mast Nutzen Sie BECAL für eine ökonomisch gesunde Schweineproduktion. Kostenlos verfügbar als App im App Store oder bei Google Play 159