Booklet Typisch Lüftung

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Vorwort T Y P I S C H L Ü F T U N G Ihre landwirtschaftlichen Ansprechpartner im Bereich Schweinegesundheit Nord-Westen Landwirtschaftliche Spezialberatung Schwein Herbert Heger Heinrich-Heine-Straße 32 48493 Wettringen Telefon: 06132-77182182 Mobil: 0178-2905020 herbert.heger@boehringer-ingelheim.com Osten Landwirtschaftliche Spezialberatung Schwein Doreen Schillkamp Im oberen Dorf 19 99518 Bad Sulza - OT Eckolstädt Telefon: 06132-77171045 Mobil: 0160-92326753 doreen.schillkamp@boehringer-ingelheim.com Süden Landwirtschaftliche Spezialberatung Schwein Markus Hellenschmidt Reichardsroth 5 91620 Ohrenbach Telefon: 06132-77171175 Mobil: 0151-68967979 markus.hellenschmidt@boehringer-ingelheim.com 2 2

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Impressum T Y P I S C H L Ü F T U N G Impressum Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH Binger Straße 173 55216 Ingelheim Deutschland Sitz: Ingelheim am Rhein Registergericht Mainz HR B 21491 Ust. Id. –Nr. DE 811138124 Kontakt Telefon: 0800 - 290 0 270 Telefax: 06132 - 72 63 32 E-Mail: tiergesundheit@boehringer-ingelheim.com www.vetmedica.de Herausgeber Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH Konzept, Design und Layout Lux different GmbH, Köln Druck Druckerei Schwalm GmbH www.druckerei-schwalm.de 4 4

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Vorwort T Y P I S C H L Ü F T U N G Lüftung hat Einfluss auf Tierverhalten Aggressionen Schwanzbeißen Tiergesundheit Leistung Ökonomie Wir nutzen oft Rauchpatronen, insbe- sondere für eine bessere Darstellung von Foto- und Videoaufnahmen. Achtung, Rauchpatronen im Stall sind wegen der brennbaren Güllegase gefährlich! Beachten Sie die Warn- hinweise und sprechen Sie Lüftungsexperten an. Zum Download „Typisch Lüftung“ Hier können Sie die Broschüre „Typisch Lüftung“ downloaden. 6 6

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Vorwort T Y P I S C H L Ü F T U N G Die Autoren … Do re e n S c h i l l k am p r e y a B s e n n a h o J Herbert Heger Markus Hellenschmidt D e t l e v S c h u l z D r. 8 8

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Inhaltsverzeichnis T Y P I S C H L Ü F T U N G Lunge und Atemwegsinfektionen Lunge und Atmung – verstehen Atemwegsinfektionen – Abläufe verstehen – das Selbstreinigungssystem Atemwegsinfektionen – Abläufe verstehen – das Selbstreinigungssystem im Detail Lunge und Atmung – verstehen Atemwegsinfektionen – Abläufe verstehen – der Husten (Bronchitis) Über die Stalltemperatur die NH3 Konzentration gesenkt, mit einem Risiko der Überlüftung 18 20 22 24 26 28 Atemwegsinfektionen – Abläufe verstehen – Husten durch Wurmbefall 30 Atemwegsinfektionen – Abläufe verstehen – Husten in der Nacht? Atemwegsinfektionen – Abläufe verstehen – Husten oft ungehört! Atemwegsinfektionen – Abläufe verstehen – den Husten „zählen“ per Husten-Index-App Atemwegsinfektionen – Abläufe verstehen – PRRS und das Immunsystem - zwei besondere Infektionen Atemwegsinfektionen – Abläufe verstehen – Circo-Viren und deren vielfältiges Krankheitsbild Atemwegsinfektionen – Abläufe verstehen – Mykoplasmen Infektionen – nach Masteinstallung – der Start ist entscheidend Schlachtbefunddaten (Schwein) – Rückmeldung an Tierhalter Wärmeentwicklung – ein Maststall im Jahresverlauf Wärmeentwicklung – im Stall – Biologische Leistung Wärmeentwicklung im Tier? – Mastfutter bewerten Wärmeentwicklung im Tier? – Futteraufnahme im Fokus 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 10

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Inhaltsverzeichnis T Y P I S C H L Ü F T U N G Lüftungssysteme – kurz und knapp – Unterflurabsaugung/ Oberflurabsaugung kombiniert Blick von außen – Stallausrichtung Blick von außen – Zuluft – Winddruck Blick von außen – Zuluft - Windabweiser Blick von außen – Zuluft – trügerischer Windabweiser Blick von außen – Fenster – Sonneneinstrahlung Blick von außen – undichte Fenster Blick von außen – undichte Außentüren Blick von außen – undichte Außentüren – fehlende Türdichtungen Blick von außen – Gülleabdeckung – Güllezeit ist Hustenzeit Blick von außen – Gülleabdeckung – Saisonaler Husten Lüftungscheck im Zentralgang – Blick auf den Boden Lüftungscheck im Zentralgang – Blick auf den Boden – kleine Öffnungen mit großer Wirkung Zentralgang – Der erste Blick auf den Boden Zentralgang – Blick im Türeingangsbereich und an die Wand Lüftungscheck im Zentralgang – Unterdruck prüfen – Wie fällt die Tür ins Schloss? Lüftungscheck im Zentralgang – Unterdruck prüfen – Wettkampf der Ventilatoren Lüftungscheck im Zentralgang – Unterdruck prüfen – zu geringe Frischluftzufuhr Lüftungscheck im Zentralgang – undichte Innentüren 96 98 100 102 104 106 108 110 112 114 116 118 120 122 124 126 128 130 132 12

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Inhaltsverzeichnis T Y P I S C H L Ü F T U N G Lüftungscheck im Abteil – Strahl- und Deckenventile Abteil Strahl- und Deckenventile – müssen gut geplant sein Abteil Strahl- und Deckenventile – Chancen und Risiken Lüftungscheck im Abteil – Schlitzganglüftung Schlitzganglüftung – Risiken Abteil Schlitzganglüftung Lüftungscheck im Abteil – Oberflurabsaugung Unterflurabsaugung/Oberflurabsaugung – kombiniert Oberflurabsaugung – Abzugspunkte – Wärmepolster Horizontale Schieber/vertikale Schieber Im Abteil – ein Blick nach oben 176 178 180 182 184 186 188 190 192 194 196 Im Abteil – das Mauerwerk – kein Bollwerk gegen Erregerübertragung 198 Im Abteil – rostende Futterleitungen Regeltechnik – Regelbereich/Bandbreite Aufzeichnung Datenlogger – Luftraten/Tag-Nacht-Schwankungen Technik – Absenkautomatik Technik – Fühler Zu warm im Stall 200 202 203 204 206 Leistungsveränderungen – fordern angepasste Lüftungsverhältnisse 210 Zu warm im Stall – Temperaturverlauf an einem heißen Tag Alle Jahre wieder – Husten/Atemwegserkrankungen und deren Verlauf 212 214 14

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Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G 16

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Lunge und Atemwegsinfektionen T Y P I S C H L Ü F T U N G Lunge und Atmung – verstehen Lunge Bronchien Luftröhre Herz Gesunde Lunge im Querschnitt mit erkennbarer Verästelung, den Bronchiolen. Lungenbläschen (Alveolen) sind von Blutgefäßen um- geben, hier findet der Sauerstoffaus- tausch statt. 18

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Lunge und Atemwegsinfektionen T Y P I S C H L Ü F T U N G Atemwegsinfektionen – Abläufe verstehen – das Selbstreinigungssystem Sauerstoff, aber auch Erreger, Staub, Toxine, Pilzsporen, Schadgase u.a. werden mit jedem Atemzug eingeatmet und lagern sich in den schützen- den Schleim, der den größten Teil der Atemwege auskleidet, ab. Je kleiner die Schadstoffe/der Feinstaub, desto tiefer gelangen diese in die Luftwege. Hierdurch steigt auch das Infektionsrisiko. 1 2 2 2 3 5 4 Schleim ab. 1 Schützende Schleimschicht 2 Erreger und Schadstoffe lagern sich im 3 Zilien transportieren Schleim. 4 Becherzellen, produzieren 5 Schleim und können durch vermehrte Schleimbildung festsitzenden Schleim lösen. Bildausschnitt, schematisch, aufgeschnittene Atemwege mit Schleim, Zilien und Becherzellen 20

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Lunge und Atemwegsinfektionen T Y P I S C H L Ü F T U N G Atemwegsinfektionen – Abläufe verstehen – das Selbstreinigungssystem im Detail Außer Funktion Zähflüssiger, festsitzender Schleim behindert den Zilien- transport, Erreger können sich vermehren und Schadstoffe reichern sich an. Fehlender Schleim – fehlende Schutzbarriere Erreger und Schadstoffe können nicht abtransportiert werden, sammeln sich an, reizen, zerstö- ren oder infizieren. Die Selbst- reinigung ist gestört, Husten und Atemwegsinfektionen sind zu erwarten. Gesunde neben geschädigten Zilien. 22

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Lunge und Atemwegsinfektionen T Y P I S C H L Ü F T U N G Lunge und Atmung – verstehen Staubpartikel Ablagerung in der Luftröhre, in den Bronchien Feinstaub Sogenannte A-Stäube (alveolengängige Stäube) gelangen bis in die Lungen- bläschen, dort wo der Sau- erstoff ins Blut diffundiert. 24

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Lunge und Atemwegsinfektionen T Y P I S C H L Ü F T U N G Atemwegsinfektionen – Abläufe verstehen – der Husten (Bronchitis) Husten, ein explosionsartiges Ausstoßen von Luft, ist ein wichtiger Reinigungsmechanismus, um die Atemwege frei zu halten. Er entsteht meistens durch eine Verengung/Blockade oder Reizung der Atemwege. Hier schematisch dargestellt, die Schwellung der Schleimhaut, z. B. durch NH3-Reizung. Es kommt zu einer Verengung, Transportstau und dadurch bedingter Schleimanreicherung. Die Atemwege verstopfen – der Husten- reflex wird ausgelöst. Signal Tränende Augen, gereizte Schleimhaut durch Zugluft und/oder Schadgasbelastung, sichtbar durch Staubablage- rungen in den Tränenspuren. Bei akut auftretendem, massivem Husten sprechen Sie bitte Ihren Tier- arzt auf besonders schnell in der Wirkung einsetzende Sub- stanzen in Kombination mit Entzündungshemmer an. 26

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Lunge und Atemwegsinfektionen T Y P I S C H L Ü F T U N G Über die Stalltemperatur die NH3-Konzentration gesenkt, mit einem Risiko der Überlüftung Eine um 2°C reduzierte Stalltemperatur hat die NH3-Werte im Maststall unter 20 ppm gebracht. Soll-Temperatur-Absenkung Messwerte 22.12.– 26.12. Absenkung der Soll-Temperatur um 2°C 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 NH3 (ppm) Temp. Innen (°C) LF Innen (%) Temp. Außen (°C) Erzeugerring Westfalen Zu diesem Zeitpunkt waren die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit konstant. Risiko (Über)lüften: Die relative Luftfeuchtigkeit von ~ 70 % im Stall beachten. trockene Luft reizt die Schleimhäute bei hoher Luftrate wird auch die Luftfeuchtigkeit reduziert die max. Luftgeschwindigkeit beachten Zuluft darf keine Zugluft sein 28

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Lunge und Atemwegsinfektionen T Y P I S C H L Ü F T U N G Atemwegsinfektionen – Abläufe verstehen – Husten durch Wurmbefall Darm gefüllt mit bis zu 30cm langen Würmern Würmer fressen immer mit! Schädigen die Darm-, Leber- und Lungengesundheit Belasten das Immunsystem Wurmlarven wandern durch die Leber (Milkspot), gelangen von dort in die Lunge und schädigen die Atemwege. Durch die Reizung und den damit verbundenen Hustenreflex werden sie „hochgehustet“, gelangen in den Rachen und werden nun abge- schluckt, um dann über den Magen wieder in den Darm zu kommen. 30

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Lunge und Atemwegsinfektionen T Y P I S C H L Ü F T U N G Atemwegsinfektionen – Abläufe verstehen – Husten in der Nacht? Husten, ein schneller, kräftiger Luftausstoß, ist ein wichtiger Schutzme- chanismus um z. B. Schleim, Erreger, Staub aus den Atemwegen zu entfernen. Ursachen für Husten Reizung der Schleimhäute in den Atemwegen durch Schadgase, trockene Luft, Staub, Erreger Erhöhter Atemwiderstand durch geschwollene Schleimhäute, Verengung, Ansammlung von festsitzendem Schleim Risiko Tränende Augen, gereizte Schleimhaut durch Zugluft und/oder Schadgasbelastung mit sichtbaren Staubablage- rungen im Tränenkanal 32

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Lunge und Atemwegsinfektionen T Y P I S C H L Ü F T U N G Atemwegsinfektionen – Abläufe verstehen – Husten oft ungehört! Husten ist durch reine Routine-Kontrollen im Stall nur schwer erkennbar, da krankhafter Husten vor allem zu Nacht- oder Ruhezeiten stattfindet – also dann, wenn niemand im Stall ist. SoundTalks®, ist ein objektives Diagnostik-Hilfsmittel und kann als „Messgerät“ unter der Abteildecke befestigt werden. Husten mittels Algorithmen differenzieren und analysieren. Husten 24/7 in Kombination mit Temperaturdaten aufzeichnen. den Tierarzt in seiner Diagnose unterstützen. frühzeitig ein mögliches Erkrankungsgeschehen erkennen. „Die Technik hat uns schon vor vier Tagen eine Husten-Warnung mitgeteilt, die wir erst jetzt selber im Stall wahrnehmen.“ diese Daten/Warnmeldungen per Handy oder Rechner permanent zur Verfügung stellen. Maßnahmen können früher eingeleitet und so die Tiere gesund erhalten werden. H u s t e n i s t e i n n a t ü r l i c h e r a k u s t i s c h e r I n d i k a t o r f ü r d a s B e fi n d e n d e r T i e r e . 34

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Lunge und Atemwegsinfektionen T Y P I S C H L Ü F T U N G Atemwegsinfektionen – Abläufe verstehen – den Husten „zählen“ per Husten-Index-App Husten ist ein Gradmesser der Lungengesundheit, ein Frühwarnsystem für Lungenprobleme und damit auch für Leistungsverluste. Husten-Index < 2,5 Normal Husten-Index > 2,5 Hinweis auf Atemwegsprobleme in der Gruppe Die Husten-Index-Messung ist eine Möglichkeit, Husten im Stall objektiv zu bestimmen. Weniger als 2,5 ist normal, mehr als 2,5 ist eine erhöhte Hustenfre- quenz und muss weiter abgeklärt werden. Frühzeitige, objektive Husten- Informationen unterstützen den Tierarzt in seiner Diagnose. Weniger Leistungseinbußen, mehr Tierwohl, mehr Zufriedenheit. 36

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Lunge und Atemwegsinfektionen T Y P I S C H L Ü F T U N G Atemwegsinfektionen – Abläufe verstehen – PRRS und das Immunsystem – zwei besondere Infektionen Ein funktionierendes Abwehrsystem bei der Arbeit Gesunde Fresszellen beseitigen Fremdstoffe, z. B. Bakterien aus der Lunge, und verhindern somit, dass die Erreger sich übermäßig vermehren. Fresszelle = Makrophage greift nach den Bakterien Fresszelle = Makrophage greift nach den Bakterien PRRS-Besonderheiten: PRRS-Feldviren infizieren und schwächen gezielt einen wichtigen Bereich des immunologischen Abwehrsystems, die Fresszellen (Makrophagen). Die immunologische Abwehr ist gestört. Wie Studien belegen, können sich verschiedene Bakterien, wie z. B. Streptokokken, jetzt deutlich besser und ungehemmter vermehren. Daher gilt die Aussage „PRRS Infektionen sind Türöffner/Wegbereiter für andere Erreger“. 38

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Lunge und Atemwegsinfektionen T Y P I S C H L Ü F T U N G Atemwegsinfektionen – Abläufe verstehen – Circo-Viren und deren vielfältiges Krankheitsbild „Sieht aus wie PRRS, Parvo, ...“ Diagnostik ist immer wichtig! Darmveränderung Circo bedingte Atemwegsinfektionen Kümmern und Auseinanderwachsen Aufzucht und Mast Atemwegs- und Darm- infektionen, von Durch- fall bis blutig, Auseinan- derwachsen, Immuni- tätsschwäche Ein Erreger verschiedene Infektions- abläufe Sau Umrauscher, Mumien, lebensschwache Ferkel, Aborte „Circo-V irus- Infektionen fangen be i der Sau an“ ... 40

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Lunge und Atemwegsinfektionen T Y P I S C H L Ü F T U N G Atemwegsinfektionen – Abläufe verstehen – Mykoplasmen Sauerstoff aber auch Erreger, Staub, Toxine, Pilzsporen und Schadgase werden mit jedem Atemzug eingeatmet. Festsitzender oder fehlender Schleim Funktionsbeeinträchtigung der Zilien und fehlende Schutzbarriere Erreger und Schadstoffe können nicht abtransportiert werden, sammeln sich an, reizen, zerstören oder infizieren. Die Selbstreinigung ist gestört. 42

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Lunge und Atemwegsinfektionen T Y P I S C H L Ü F T U N G Infektionen – nach Masteinstallung – der Start ist entscheidend Risiken Hohe Luftfeuchtigkeit NH 3-Werte reizen die Schleimhäute und begünstigen Atemwegsinfektionen Wie lange genüchtert? Überfressen nach Ankunft fördert Darmstörungen in den ersten Tagen. Von welchem Fütterungssystem kommend? Abrupter Futterwechsel? Sind alle Ferkel mit gleichen Fütterungssystemen versorgt worden? Wieviele Tiere haben am 2. Tag nach Ankunft Hungerkuhlen? 44 Eine schnelle und gleichmäßige Futteraufnahme in den ersten Tagen ist für einen guten Start entscheidend. Impfstoff- verträglichkeiten beachten!

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Lunge und Atemwegsinfektionen T Y P I S C H L Ü F T U N G Schlachtbefunddaten (Schwein) – Rückmeldung an Tierhalter Die Rückmeldung der Schlachthöfe als Chance zur Optimierung der Tiergesundheit nutzen! Schlacht- betrieb Atemwegs- gesundheit Sonstige Organgesundheit Gliedmaßen- gesundheit Unversehrtheit 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 1.Schlacht- betrieb 2.Schlacht- betrieb 3.Schlacht- betrieb 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Einzelner Schlachthofcheck oder Langzeitauswertung? Risiken in der Bewertung von einzelnen Schlachtpartien, z. B. durch Vorläufer (leistungsstärker) oder Restepartien (leistungsschwächer), können einen trügerischen Gesamteindruck hinterlassen. Langzeitauswertungen, die regelmäßig mit dem Hoftierarzt bewertet werden, stellen eine sichere, einfache Eigenkontrolle dar. 46

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Lunge und Atemwegsinfektionen T Y P I S C H L Ü F T U N G Wärmeentwicklung – ein Maststall im Jahresverlauf Welches Ziel verfolgen? Am Ø (865 g) oder am betrieblichen Potential (898 g) orientieren? Gute Potential- erreichung Leistungsreserven Nahe am Potential 898 880 860 840 820 800 780 TGZ Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez ø TGZ 894 891 898 858 840 832 836 844 851 865 886 890 Wärmebelastungen ab März? Schwere Schweine in der Endmastphase reagieren sensibel auf schnell stei- gende Temperaturen, hier ab April sichtbar. Jüngere, nachwachsende Schweine können sich besser an die höheren Temperaturen gewöhnen (ab Juli). 48

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Lunge und Atemwegsinfektionen T Y P I S C H L Ü F T U N G Wärmeentwicklung – im Stall – Biologische Leistung Was hat sich verändert? 250 Sauen/ 1.950 MP Leistungs- veränderungen Sau, LG in kg Futterverbrauch in kg/S/J Ferkel S/J Mast TGZ/g FVW 1 Futterverbrauch 90 kg/SG Futterverbrauch dt Masttage 90 kg/SG Umtriebe Verk. Mastschweine/J 50 Vor 10 Jahren 200 1.200 24 760 2,92 262 14.559 118 2,85 5.557

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Lunge und Atemwegsinfektionen T Y P I S C H L Ü F T U N G Wärmeentwicklung im Tier? – Mastfutter bewerten Rohprotein ist der größte Wärmelieferant. Wärmezuwachs in Reihenfolge: Rohproteine, Rohfaser, Stärke, Zucker, Fett. Darstellung chemische Analyse Deklaration Bruttoenergie - Kotenergie = verdauliche Energie - Harn, Gärgasenergie = Umsetzbare Energie Umsetzbare Energie - Nicht verwertbarer Anteil (Thermische Energie u. a. von Körpermasse und Leistung abhängig) = Wärmeenergie/Thermischer Verlust durch höhere Körpermasse und höhere Leistung veränderlich = Nettoernergie für Erhalt und Leistung 52 ~ Wärmeenergie bzw. thermischer Verlust 13,4 MJ ME, 17 % Rohprotein 1,15 Lysin* 9,8 MJ NE

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Lunge und Atemwegsinfektionen T Y P I S C H L Ü F T U N G Wärmeentwicklung im Tier? – Futteraufnahme im Fokus 1. Fortschritt in Genetik und Management 2. Hohe Futteraufnahme 3. Höhere TGZ höhere Wärmeproduktion 4. Reduzierte Futteraufnahme/ Selbstreduzierung 5. Leistungsabfall 6. Negativer Wärme- Kreislauf 7. Leistungspotential wird nicht ausgenutzt Fehlendes Wärmemanagement … 54

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Lunge und Atemwegsinfektionen T Y P I S C H L Ü F T U N G Woher kommt der Wärmestau im Tier? – Physiologie Schweine können nicht schwitzen (haben nur wenige Schweißdrüsen). Aufgrund dieser physiolo- gischen Einschränkungen und ihres Unterhautfetts sind Schweine besonders anfällig für Hitzestress. Da während der Trächtigkeit die Wärmebildung im Muttertier erhöht ist, reagieren insbesondere tragende Sauen empfindlich auf Hitzestress. Als „Liegekühler“ versuchen sie durch Körperkon- takt Wärme abzuleiten, zu suhlen verschmutzte Schweine. Um Körperwärme abzuleiten wird die Hautdurch- blutung verstärkt. Schweine mögen keine hohen Luftgeschwindig- keiten (max. 0,6 m/s im Sommer, max. 0,2 m/s im Winter) und reagieren darauf empfindlich. 56

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Lunge und Atemwegsinfektionen T Y P I S C H L Ü F T U N G Wärmeentwicklungen im Tier – Leistungsveränderungen bewusst machen 250 Sauen / 1.950 MP Leistungsveränderungen gestern Vor 10 Jahren Vor 10 Jahren Das Gebäude ist geblieben Sau, LG in kg 200 Futterverbrauch S/J/kg 1.200 Ferkel S/J 24 Futterverbrauch kg/Ferkel 40 Mast TGZ/g FVW 1 760 2,92 Futterverbrauch 90 kg/SG 262 Futterverbrauch dt 14.559 Masttage 90 kg/SG Umtriebe 118 2,85 Verk. Mastschweine/J 5.557 58 300 1.350 32 40 850 2,73 245,7 15.235 105 3,17 6.201

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Lunge und Atemwegsinfektionen T Y P I S C H L Ü F T U N G Temperatur- und Wärmesignale Immer in Abhängigkeit vom Körpergewicht, der Tiergesund- heit, Luftgeschwindigkeit und der Luftfeuchtigkeit bewerten. Temperaturanpassung 0,1°C/Std. l n e s a h p s g n u k c i w t n E / C ° r u t a r e p m e T 38°C 27°C Optimaler Temperaturverlauf vom Saugferkel bis zum Mastschwein 18°C Zu kalt Haufenbildung, Körperkontakt Wärmebedarf aus Futter oder Wärmequelle Tierentwicklungsphasen Saugferkel 60

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Lunge und Atemwegsinfektionen T Y P I S C H L Ü F T U N G Eine „organische“ Betrachtung von Wärmebelastung – das Herz-Kreislaufsystem Besonderheiten beim Schwein: Herz-Kreislaufsystem Herzbeutelentzündung (Perikarditis, PI): Der Herzbeutel ist am Herzen verwachsen, die Pumpfähigkeit des Herzens ist reduziert. Ohrnekrosen mit gestauten Venen stehen oft in Verbindung mit Wärmebelastung. Blutgefäße weiten sich, die Hautdurchblutung steigt bessere Wärmeabstrahlung 62

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Lunge und Atemwegsinfektionen T Y P I S C H L Ü F T U N G Eine „organische“ Betrachtung von Wärmebelastung – die Lunge Besonderheiten beim Schwein: die Lunge Das Wärmehecheln – eine Hyperventilation – ist eine besondere Belastung für das Herz und die Lunge. Insbesondere bei hohen Stoffwechselaktivitäten, wie bei trächtigen und laktierenden Sauen oder Mastschweinen, ist eine gute Gesundheit wichtig. Chance Gesunde, gegen Atemwegserreger schutzgeimpfte Tiere können besser mit diesen Situationen umgehen – Risikopatienten sind anfälliger. Wärmehecheln Die eingeatmete Luft wird im Lungenbereich erwärmt und angefeuchtet. Durch das Ausatmen mit höherer Temperatur verdunstet diese Feuchtigkeit im Rachenraum. Kühlen durch Verdunsten braucht Wasser! 64

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Lunge und Atemwegsinfektionen T Y P I S C H L Ü F T U N G Eine „organische“ Betrachtung von Wärmebelastung – der Darm, seine Undichtigkeit und die Barrierefunktion Zahlreiche Studien belegen, dass der Darm bei Hitzestress leidet. Die Darmbarrierefunktion wird bei Hitze reduziert und dadurch durchlässiger. Vorhandene Darmerreger und Endotoxine können nun vermehrt in den Blutkreislauf gelangen. Über Messungen der Endotoxinspiegel (z. B. die Zellteile von E. Coli) im Blut kann diese Darmdurchlässigkeit ermittelt werden. Endotoxine dringen in den Blutkreislauf ein, wirken systemisch und können Entzündungsreak- tionen unterschiedlichster Art im ganzen Körper (Darm, Herz, Lunge, Gelenke) auslösen. „ Der Endotoxinspiegel im Blut von mit Hitzestress belasteten Schweinen steigt um 200 % im Vergleich zu Schweinen, die unter normalen Temperaturbedingungen gehalten werden.“ 66

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Lunge und Atemwegsinfektionen T Y P I S C H L Ü F T U N G Eine „organische“ Betrachtung von Hitzestress – der Darm – die Ileitis Besonderheiten des Schweins: Im Darm sitzt das größte Immunsystem des Körpers. Der Darm beeinflusst viele Funktionen (Verdauung, Leistung, Verhalten, Hormonhaushalt). Jede Darminfektion belastet das Wohlergehen. Ein Blick von außen Ein Blick von innen Chance Gesunder, durchsichtiger Darm, gute Gesundheit und Leistung Risiko Hier Ileitis-Infektion mit zunehmender Schwere der Darmveränderung Rötung und Verdickung der Darmwand bedeutet immer reduzierte Futterverwertung! Klinik: Auseinanderwachsen, Durchfall, blutiger Durchfall, blasse Schweine, Verluste in der Endmast, Verluste bei den Sauen Besondere Ileitis-Stressphasen: Jungsauen nach Ankunft Mastläufer von 40 – 60 kg LG Endmasttiere 68

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Lunge und Atemwegsinfektionen T Y P I S C H L Ü F T U N G Wärmebelastung und Impfungen – Tierwohl? Impfungen aktivieren das Immunsystem und können dadurch kurzfristig zu geringen, meist unter 1°C liegenden Körpertemperaturerhöhungen führen. Impfstoff mit Mineralöl (Paraffin) – Impfstoff ohne Mineralöl Unterschiedliche Säugeaktivitäten Risiko Impfstoffe mit Mineralöl oder Paraffin können laut beiliegenden Beipack- zetteln bis zu 2,5°C höherer Körpertemperatur führen und belasten dann zusätzlich. Diese Ferkel sind ausgebremst und die Sau dadurch ebenso. 70 Fachhochschule Südwestfalen

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Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G 72

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Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G DIN 18910 Baunorm – Tierhaltung im Wandel der Zeit DIN-Norm, TA-Luft, TierSchNutztV und Strukturwandel DIN 18910/Teil 1 ist die Basisnorm für die Kalkulation der Lüftung in zwangsbelüfteten, geschlossenen Nutztierställen für Sommer und Winter. L ü f t u n g d i e n t i m S o m m e r z u m A b t r a n s p o r t v o n W ä r m e . I m W i n t e r w e r d e n W a s s e r d a m p f u n d S c h a d g a s e a u s d e m S t a l l g e l e i t e t . Heute Früher Zwiespalt zwischen gesetzlichen Anforderungen (TierSchNutztV), genehmigungsrechtlichen Hürden (TA-Luft) und Herausforderungen aus der Praxis. 74

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Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Kennzahlen Lüftung – Ansprüche von Schweinen Temperatur- und Luftfeuchteansprüche von Schweinen im einstreulosen, geschlossenen Stall (nach DIN 18910) Haltungsabschnitt Einzeltiermasse (kg) Lufttemperatur- bereich (°C) Luftfeuchte (%) Jungsauen, leere und tragende Sauen, Eber > 70 14 -18 60 - 80 Ferkelführende Sauen, im Ferkelbereich Zonenheizung > 200 Saugferkel 16 - 20 37 - 24 Ferkelaufzucht, Mastschweine im Rein-Raus-Verfahren 10 - 30 30 - 50 60 - 100 30 - 202 24 - 202 22 - 182 60 - 80 60 - 80 60 - 80 Praxiserfahrung Saugferkel Saugferkel 37 - 24 60 - 80 praxisübliche Empfehlungen, abhängig vom Lüftungssystem Luftgeschwindigkeitsmesser mit Temperaturanzeige 76

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Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Luftrate für Sauen – tragend, säugend Luftraten für tragende Sauen (im Wartestall und Deckzentrum) gemäß DIN 18910 Luftvolumenstrom Mindestvolumen- strom (Winter) Mindestvolumen- strom (Sommer) Praxiserfahrung Einheit Lebendmasse in kg 200 250 m3 (h.Tier) 25,7 29 300 32,1 m3 (h.Tier) 163 186 207 145 – 195 praxisübliche Empfehlungen, abhängig vom Lüftungssystem 78

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Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Luftraten (Luftvolumenstrom) – für die Ferkelaufzucht und Mast Generell müssen die Luftvolumenströme zur Berechnung von Lüftungsanlagen gebäudespezifisch berechnet werden. Zuluftquerschnitt m² pro 100 Tiere Mastschweine bis 120 kg 0,9 - 1,2 Ferkel bis 30 kg 0,35 - 6,5 Tragende Sauen 1,45 - 1,75 Säugende Sauen 2,5 - 2,9 Chance Eine Abdeckung würde die Erwärmung der Abteil- temperatur zugunsten der Sauen reduzieren. Haufenlage, Zugluft im Ferkelnest? 80

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Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Lüftungssysteme – kurz und knapp – Rieselkanal Zuluft Für eine funktionierende Lüftung muss mit einer Pendelklappe am Luft- einlass für einen gleichmäßigen Druck und Luftstrom gearbeitet werden. Zentralgang mit Pendelklappe Rieselkanal mit Zuluftführung aus dem Zentralgang 82

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Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Lüftungssysteme – kurz und knapp – Diffuse Decke G N U R E I L O S I ISOLIERUNG Zuluft Zuluft Zentralgang 1. Blick von außen, blauer Schutzfließ vor dem Lufteinlass 2. Blick von innen, im Dachraum 3. Blick von innen zur Stalldecke 84

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Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Lüftungssysteme – kurz und knapp – Futter/Türganglüftung TÜR Risiko Kalte Zuluft aus dem Kontrollgang fällt direkt über die Trennwand in den Gülleraum (über- laufende Badewanne) und steigt gemischt mit Schadgasen im Tier- bereich wieder auf. Der Fußboden im Kontroll- gang muss auf jeden Fall geschlossen sein. 86

88

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Lüftungssysteme – kurz und knapp – Strahllüftung (Wand- und Deckenventile) G N U R E I L O S I ISOLIERUNG Zuluft Zuluft Zentralverstellbare Zuluftelemente können sich automatisch an wechselnde Bedingungen anpassen. Risiko Risiko In Luftströmung hängende Lampen, Futterleitungen, Deltarohre– kalte Zuluft fällt in den Tierbereich. Zuluft direkt von außen kann nicht aufbereitet werden, erhöhtes Risiko für den Winddruck. 88

90

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Lüftungssysteme – kurz und knapp – Schlitzganglüftung G N U R E I L O S I ISOLIERUNG Zuluft Zuluft Kontrollgang Ein isolierter Dachraum ist wichtig. Auf eine senkrechte Luftführung im Schacht achten, eine gleichmäßige Klappenführung ist wichtig. 90

92

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Lüftungssysteme – kurz und knapp – Nasenlüftung Nasenlüftung Sauen Rohr Lüftungskanal 10 - 15 cm 40 - 80 cm Belüftung von oben Belüftung von unten Lüftungskanal KG-Rohr ausreichend dimensionieren (200er Durchmesser pro Sau). Warme Stallluft vermischt sich mit kalter Zuluft. Ein Ferkelnest mit Ab- deckung bedeutet weniger Wärme- stress für die Sau. Rohre direkt über dem Trog anbrin- gen. Mindestabstand Rohr zu Trog 1,80 m. 92

94

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Lüftungssysteme – kurz und knapp – Oberflurabsaugung Zentralgang Oberflur- mit Zentralabsaugung Der Absaugpunkt sollte unterhalb der Zuluft liegen. Abluft wird im Abteil angesaugt und direkt nach außen bzw. über einen Zentralkanal nach außen transportiert. 94

96

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Lüftungssysteme – kurz und knapp – Unterflurabsaugung/Oberflurabsaugung kombiniert Zentralgang Absaugung der Schadgase unter dem Spaltenboden Reduktion von Schadgasen. 96

98

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Blick von außen – Stallausrichtung Optimale Windausrichtung: Nord/Süd Hauptwindrichtung auf den Stall – Süd/West! Sind Windabweiser vorhanden? 98

100

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Blick von außen – Zuluft – Winddruck Ü b l i ch e r w e i s e w i rd m i t e i n e r U n te r- d r u ck l ü f tu ng g e a r b e i te t = > n u r d i e A b l u f t w i rd v o m Ve n t i l a to r b e w e g t , d i e Z u l u f t w i rd „e i ng e s o g e n“ . E i n l a s s - u nd A u s g a ng s q u e r- s ch n i t te s i nd a u fe i n a nd e r a b g e s t i m m t . Chance Vogelschutzdraht ist vorhanden. Sonnenschutz durch Nörpelglas Risiko Geöffnete Tür Ungeregelte Zuluft Sonne scheint auf die Zuluftöffnung, erwärmt die Zuluft. 100

102

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Blick von außen – Zuluft – Windabweiser Ist der Lufteinlass durchlässig? Sind die Öffnungsflä- chen für den Luftein- lass ausreichend? Tipp Zuluftöffnungen reinigen Windabweiser anbringen Zuluftquerschnitte überprüfen 102

104

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Blick von außen – Zuluft – trügerischer Windabweiser Die Tücke steckt im Detail: Alle Öffnungen sind regelmäßig zu prüfen! Außenansicht Innenansicht Im Detail Im Detail Risiko Undichtigkeit durch nicht richtig schließende Klappe 104

106

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Blick von außen – Fenster – Sonneneinstrahlung Eine Alternative zu Klarglas ist Nörpelglas (Strukturglas). Es zerstreut das Licht und reduziert dadurch die direkte Sonnenein- strahlung am Tier. > 4°C Temperatur- unterschiede zwischen den Buchten im Abteil durch Sonneneinstrah- lungen sind messbar und beeinflussen die Luftführung! Stress und Unruhe in der Bucht 106

108

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Blick von außen – undichte Fenster Fenster haben immer ein Diskussionspoten- tial, z. B. : Dicht oder undicht? Klarglas oder Nörpelglas? Schattiert oder nicht schattiert? Erwärmungspotential Luftführung 108

110

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Blick von außen – undichte Außentüren Eine undichte Tür kann bis zu 20 % Fehlluft verursa- chen. Die geplante Luftfüh- rung ist in ihrer Funktion beeinträchtigt. Rost ist ein Signal für die Undichtig- keit, Treffpunkt von kalter und warmer Luft, Feuchtigkeit setzt sich ab. Trügerisches Türgummi, hier undicht 110

112

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Blick von außen – undichte Außentüren – fehlende Türdichtungen Jede Undichtigkeit beeinträchtigt die Funktionsfähigkeit der Lüftungstechnik. Risiko Kalte Zuluft fällt in den Gülleraum und steigt mit Güllengasen vermischt im Tierbereich wieder auf. 112

114

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Blick von außen – Gülleabdeckung – Güllezeit ist Hustenzeit Gülle- entnahme- schacht Zuluft Abdeckung r e b e i h c S Kleine Öffnung mit großer Wirkung Geduld ist manchmal auch hier gefordert: Abhängig von der Entfernung, dem Güllestand, … 114

116

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Blick von außen – Gülleabdeckung – Saisonaler Husten Güllezeit bedeutet auch zusätzliche Öffnungen über mehrere Tage! Riffelblech auf Riffelblech kann nicht dicht schließen. 116

118

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Lüftungscheck im Zentralgang – Blick auf den Boden Aus dem Zentralgang kommende Zuluft wird durch Gülle- schieber u. a. diverse Öffnungen in den Gülleraum gezogen steigt im Abteil vermischt mit Gülle- gasen im Tierbereich wieder auf. 118

120

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Lüftungscheck im Zentralgang – Blick auf den Boden – kleine Öffnungen mit großer Wirkung Chance Durch eine passende Schraube mit Unterlegscheibe und Gummi- dichtung kann das Loch zuverlässig abgedichtet werden. Lose mit einer Mutter gesichert, kann der Deckel auch einfacher herausgenommen werden. 120

122

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Zentralgang – Der erste Blick auf den Boden Chancen nutzen und alle Undich- tigkeiten aufspüren! Jede Undichtigkeit hat einen negativen Einfluss auf die Luftführung! Risiko Diverse Öffnungen, hier z.B. im Abferkelstall 122

124

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Zentralgang – Blick im Türeingangsbereich und an die Wand Abflüsse, diverse Öffnungen u. abführende Güllekanäle Übergang Zentralgang/Abteil … … mit Fehlluft direkt in die Bucht. Punktuelles Aufsteigen 124

126

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Lüftungscheck im Zentralgang – Unterdruck prüfen – Wie fällt die Tür ins Schloss? Einfacher Check! 126

128

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Lüftungscheck im Zentralgang – Unterdruck prüfen – Wettkampf der Ventilatoren 25 m3 (h/Tier) 75 m3 (h/Tier) Zentralgang Technisch oder mit der Hand? Hier den Unterdruck durch den Wider- stand beim Öffnen der Tür bewerten. Tipp Luftmenge im Vorraum (Zuluftöffnungen) erhöhen und Abteiltüren/Undichtig- keiten abdichten. 128

130

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Lüftungscheck im Zentralgang – Unterdruck prüfen – zu geringe Frischluftzufuhr Zuluftöffnung Winter Zuluftöffnung Sommer Die Winter-Zuluftöffnung im Sommer schließen, da sonst erwärmte Luft zusätzlich in die Abteile geführt wird. Chance Temperatur und Luftfeuchtigkeit der Zuluft optimieren. Zu- und Abluftquerschnitte überprüfen. 130

132

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Lüftungscheck im Zentralgang – undichte Innentüren Kleine Schlitze die kalte Zuluft fällt direkt in den Gülleraum, diese steigt mit Güllegasen gemischt im Tierbereich wieder auf. Trügerische Türen ! 132

134

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Lüftungscheck im Zentralgang – Innentüren - Signale feuchtes Türblatt, Rost Feuchte Türen, oft mit Ablagerungen – ein Signal für Undichtigkeit. Schiebetüren haben ein hohes Risiko für Undichtigkeiten und müssen immer, z. B. mit Türbesen, rundherum abgedichtet werden. 134

136

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Im Zentralgang – undichte Innentür – Tierverhalten verstehen Risiko für Stress, Unwohlsein und unnormales Tierverhalten. Kalte Zuluft/Fehlluft fällt ungewollt durch die undichte Tür in den Gülleraum und steigt mit Güllegasen gemischt – hier an der wärmsten Stelle, punktuell durch die Sonneneinstrahlung in der Eckbucht beeinflusst – im Tierbereich wieder auf. 136

138

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Im Zentralgang – undichte Innentür – Tierverhalten bewusst machen Permanente Unruhe und Stress durch Zugluft im Tierbereich. Fehlluft – Husten und Schniefen, „es läuft nicht richtig rund“. 138

140

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Im Zentralgang – undichte Innentür – Ferkelaufzucht Chance Große Buchten geben den Tieren Ausweichmöglichkeiten. 140

142

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Zentraler Abluftkanal – Risiko für Undichtigkeiten Risiko Fehlende Abluftrate zu warm im Stall Unnötiger Energiever- brauch Erregerübertragung Signal Wasserspuren Risiko für Undichtigkeit im Abluftschacht oder nur Kondenswasser? 142

144

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Zentraler Abluftkanal – Reinigung – Infektionskette unterbrechen Risiko Nach der Abteilreinigung trocknet die Ablagerung im Ablüfter aus und bröckelt ab. Die Infektionsketten mit Erregern, wie Salmonellen, Myko- plasmen etc., reißen nicht ab. 144

146

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Lüftungscheck im Abteil – Abferkelabteil – Nasenlüftung Lüftungskanal 10 - 15 cm 40 - 80 cm Belüftung von oben Belüftung von unten Lüftungskanal Rohre/Paneele ragen in den Dachboden hinein und führen zielgerichtet Zuluft zum Kopf der Sau. Flache Kanäle können die Luftzufuhr (Sommer/Winter) besser anpassen und erwärmen. 146

148

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Lüftungscheck im Abteil – Abferkelabteil – Risiko Nasenlüftung Unvorbereitete Zuluft fällt von oben mit hoher Geschwindigkeit in den Trog und verteilt sich bis in das Ferkelnest. Tränende Augen sind ein Signal. Risiko Enorme Luftgeschw indigke it am Kopf der Sau und im Ferkelnest mit zu kalter/zu warmer Luft. Sind Windabsche ider gegen den Einfluss von Windböen vorhanden? 148

150

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Nasenlüftung – Zuluft digital verfolgen Kontrolle der Maßnahmen Unterschiedliche Wandtemperatur Unterschiedliche Wandtemperaturen zeigen die Auswirkung der Luftströ- mung. 18°C, mittig unter der Zuluftöffnung (Kopfbereich/Trog der Sau) 150

152

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Im Abteil – Undichtigkeiten im Boden Kleine Schlitze (mit Rauch sichtbar) eine beeindruckende Wirkung 152

154

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Im Abteil – allgemein – Signal – wechselnder Kotbereich Nicht vorbereitete (Zug-)Luft gelangt in den Tierbereich: im Sommer zu warm, im Winter zu kalt Sommer Kotplatz hinten, Liegefläche vorn am Gang, da vorne angenehme Frischluft ist. 154

156

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Im Abteil – undichter Wand-Deckenabschluss Die einströmende Falschluft aus dem Vorraum lehnt sich an die Wand (Coanda-Effekt) und wird direkt bis in den Güllekeller geführt … 156

158

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Im Abteil – Rieselkanal Rieselkanal G N U R E I L O S I ISOLIERUNG Zuluft Für eine funktionierende Lüftung muss mit einer Pendelklappe am Luft- einlass für einen gleichmäßigen Druck und Luftstrom gearbeitet werden. Der Kanalabstand auf beiden Seiten sollte mindestens 0,5 m betragen um den Coanda-Effekt zu unterbinden. 158

160

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Im Abteil – Rieselkanal – Einblick in den Rieselkanal Tipp Die Eisenträger in der Zuluft schaffen eine ungleich- mäßige Luftführung. Umrandungen um den Träger im Rieselkanal lassen die Luft gleichmäßiger umströmen. 160

162

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Im Abteil – Einblick in den Rieselkanal – Funktionskontrolle Rieselkanal: Funktionskontrollen sind auch hier unerlässlich. Fehlende Pendelklappe, Undichtigkeit Risiko Eine gleichmäßige Durchströmung des Abteils ist nicht gewährleistet. 162

164

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Coanda-Effekt – verstehen Einströmende Luft legt sich an die glatte Decke oder Wand an. Durch einen geringen Abstand vom Lufteinlass zur Decke/Wand (<50 cm) entsteht ein Sog, der diese Luftführung verursacht. Porenkanal Diffuse Decke Zuluft Risiko Kalte Frischluft gleitet an glatter Wand bis in den Güllekeller und steigt mit Schadstoffen im Tierbereich wieder auf! Risiko für Zugluft Chance: 0,50 cm geschlossen 164

166

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Coanda-Effekt – Chancen und Risiken Chance bei Deckenventilen. Die ein- strömende kalte Zuluft wird durch das Wärmepolster geführt und ange- wärmt. L u f t s t r a h l Warmluft 166

168

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Lüftungscheck im Abteil – Türganglüftung TÜR Der Fußboden im Futtergang muss auf jeden Fall geschlossen sein. 168

170

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Türganglüftung – Chancen und Risiken Risiko Kalte Zuluft füllt den Gang auf, „läuft über“, fällt direkt in den Güllekanal und steigt mit Güllegasen vermischt – hier durch die beiden Wärmequellen, Ferkelabdeckung und Sonneneinstrahlung – unter der Abdeckung wieder auf. 170

172

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Türganglüftung – Möglichkeiten der Zulufterwärmung 172

174

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Türganglüftung – Ablüfterpositionierung Chance Gleichmäßige Verteilung der Abzugspunkte 174

176

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Lüftungscheck im Abteil – Strahl- und Deckenventile G N U R E I L O S I ISOLIERUNG Zuluft Zuluft Chance Zentralverstellbare Zuluft- elemente können sich automatisch an wechselnde Bedingungen anpassen. 176

178

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Abteil Strahl- und Deckenventile – müssen gut geplant sein Risiko Zuluft prallt an den Heizungselementen ab und fällt direkt in den Tierbereich. 178

180

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Abteil Strahl- und Deckenventile – Chancen und Risiken Risiko Die einströmende Luft prallt gegen die Futter- leitung und fällt in den Tierbereich. 180

182

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Lüftungscheck im Abteil – Schlitzganglüftung G N U R E I L O S I ISOLIERUNG Zuluft Zuluft Zuluft strömt durch die Deckenschlitze in den geschlossenen Gang, erwärmt sich und überspült gleichmäßig die Buchten. Chance Durch eine gleichmäßige Klappenstellung wird eine gang- mittige Luftführung erreicht. Geschlossener Futtergang mit geschlossener Aufstallung Isolierter Dachraum 182

184

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Schlitzganglüftung – Risiken Risiko Ungleichmäßige Öffnungseinstellung der Schieber Ungleichmäßige Lüftung Zugluft in einzelnen Buchten 184

186

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Abteil Schlitzganglüftung Risiko Undichte Außentür: Zugluft gelangt von unten durch die undichte Tür in den Gang, strömt hoch und wird durch die von oben kommende Luft aus dem Deckenventil verwirbelt. Diese Turbulenzen strömen bis in den Tierbereich. 186

188

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Lüftungscheck im Abteil – Oberflurabsaugung Abluft wird direkt im Abteil angesaugt und nach außen bzw. über einen Zentral- abluftkanal abgeführt. Bei der Positionierung auf eine möglichst gleichmäßige Absaugung im Raum achten. 188

190

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Unterflurabsaugung/Oberflurabsaugung – kombiniert Unterflurabsaugung Absaugung der Schadgase unter dem Spaltenboden Reduktion von Schadgasen. Die Abstände vom Spaltenboden zur Gülleschicht sind einzuhalten. 190

192

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Oberflurabsaugung – Abzugspunkte – Wärmepolster Dünnes Wärmepolster, Abzugspunkt oben – vom oberen Luftabzugspunkt bis zu Decke 192

194

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Horizontale Schieber/vertikale Schieber t e r s W ä r m e p o l Risiko Bei den horizontalen Schiebern ist der Luftabzugspunkt bzw. das Wärmepolster an der Oberkante der Öffnung fixiert und somit unabhängig von der Öffnungsgröße gleichbleibend. W ärm e p o ls te r 194

196

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Im Abteil – ein Blick nach oben Risiko Fehlluft: Zugluft am Tier falsche Raumdurchspülung Beeinflussung der Lüftungstechnik Unterdruck kann nicht aufrecht gehalten werden. Negative Tiersignale sind zu erwarten. Trügerisch – keine Abdichtung 196

198

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Im Abteil – das Mauerwerk – kein Bollwerk gegen Erregerübertragung Risiko Undichtigkeiten nicht nur an Fenster und Türen denken. 198 Bei Undichtigkeiten auch an Erreger- übertragung und Infektionsketten denken!

200

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Im Abteil – rostende Futterleitungen Keine Frage der Materialqualität! Warme Luft trifft auf kalte Luft Kondensat/Rost 200

202

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Regeltechnik – Regelbereich/Bandbreite 0°C 26°C 29°C 35°C Maximal Lüftung Minimal Lüftung 6°C Regelbereich Bandbreite 3°C Regelbereich Bandbreite Risiko Je geringer die Bandbreite, umso schneller fährt der Ventilator nach oben und unten, steigt und sinkt die Abteiltemperatur. Chance Bei starken Temperaturschwankungen (Tag/Nacht) in der Außenluft (Frühjahr und Herbst) kommt es bei hohen Band- breiten zu einer trägeren Temperaturveränderung im Abteil. Achtung: Schweine reagieren auf starke Temperaturschwankungen empfindlich. 202

204

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Technik – Absenkautomatik Warme Nachmittage (20°C und mehr) gefolgt von kühlen Nächten (teilweise schon Frost) können der Lüftungssteuerung ohne Absenkauto- matik Probleme bereiten und zu einem Krankheitseinbruch durch zu starke Temperaturveränderungen in zu kurzer Zeit bei den Tieren führen. Stalltemperaturen im Tagesverlauf 17:00 /18:00 Uhr 20:00 Uhr Mittag Auskühlung : in der Nacht Sonnenaufgang Bis kurz nach Sonnenaufgang sinkt die Temperatur, erst dann ist der Strahlungswinkel der Sonne ausreichend und erwärmt. Steifer Gang am Morgen, Reizhusten, Haufenlage, Stress, aggressives Verhalten, Schwanzbeißen können die Folge der Auskühlung sein. 204

206

Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G Technik – Fühler Die Tücke steckt im Detail: Alle Fühler sind regelmäßig zu prüfen! Messung der Temperatur immer auf Tierhöhe/im Tierbereich. Fühler nicht über den Futtertrog platzieren. Die Gaskanone darf den Tempera- turfühler nicht beeinflussen. Fühler regelmäßig auf Funktionsfähigkeit kontrollieren. 206

208

Zu warm im Stall T Y P I S C H L Ü F T U N G 208

210

Zu warm im Stall T Y P I S C H L Ü F T U N G Leistungsveränderungen – fordern angepaßte Lüftungsverhältnisse 250 Sauen / 1.950 MP Leistungsveränderungen Vor 10 Jahren Das Gebäude ist geblieben Leistungs- veränderungen Sau, LG in kg 200 Futterverbrauch in kg/S/J 1.200 Ferkel S/J 24 Futterverbauch FAZ, 40 kg/F 960 Mast TGZ/g FVW 1: Futterverbrauch 90 kg/SG 760 2,92 262 14.559 Futterverbrauch dt Masttage 90 kg/SG Umtriebe Verk. Mast- schweine/J 300 1.350 + 50 % = 83 Sauen + 12 % = 37.500 kg 32 + 33 % = 2.000 Ferkel 1.280 +33 % = 80.000kg 850 2,73 + 12 % = 90 g - 6,5 % = -0,19 245,7 - 17 kg 15.235 + 676 dt 118 2,85 105 3,17 - 13 Tage + 11 % = 0,32 Umtriebe 5.557 6.201 + 11 % = 644 Mastschweine 210

212

Zu warm im Stall T Y P I S C H L Ü F T U N G Zu warm im Stall – Temperaturverlauf an einem heißen Tag Auch am Nachmittag erwärmt sich der Boden weiter und gibt diese Wärme ab. Gegen 17:00 /18:00 Uhr ist es dann im Hoch- sommer am wärmsten. 14:00 Uhr 16:00 Uhr Belastende Maßnahmen außerhalb der heißen Phase legen (Fütterung, Umstallung, Impfungen – bitte auch auf gute Verträglichkeiten achten). Die Türen nicht zu früh schließen, da die Tageshöchsttemperaturen noch nicht erreicht sind. Temperatur an einem heißen Tag Trügerische „Mittagshitze“, im Laufe des Nachmittags kommen die vom Boden/ Gebäude reflektierenden Wärmestrahlungen hinzu, am späten Nachmittag ist es dann am wärmsten. 17:00/18:00 Uhr 20:00 Uhr Mittag Sonnenaufgang Stressfaktoren außerhalb der heißen Phasen legen. 212

214

Zu warm im Stall T Y P I S C H L Ü F T U N G Alle Jahre wieder – Husten/Atemwegs- erkrankungen und deren Verlauf Hustenkurve Hustenzeit Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Temperaturschwankungen, Tierverhalten, Schwanzbeißen etc. zunehmende Tag-/ Nachtschwankungen Luftfeuchte zu trocken zu feucht 214

216

Zu warm im Stall T Y P I S C H L Ü F T U N G Zu warm im Stall – Risiko Überventilation Überprüfen Sie, ob 100 % Ventilation wirklich nötig ist! Oft liegt das Optimum niedriger, ohne dass dadurch die Temperatur im Stall ansteigt. Zuluft darf keine Zugluft sein. 216

218

Zu warm im Stall T Y P I S C H L Ü F T U N G Zu warm im Stall – Abferkelstall – Warmwasserleitung isoliert? Chance Gut isolierte Wasserleitung, ohne Risiko für eine zusätzliche Wärmebelastung der Sau bzw. eine Erhöhung der Raumtem- peratur 218

220

Zu warm im Stall T Y P I S C H L Ü F T U N G Zu warm im Stall – Wärmestress für Sauen Situation: Hochsommer, Muttersau in Bauchlage, schützt das Gesäuge, erhöhte Atemfrequenz, absetzfähige Ferkel. Überprüfung der Wärme- plattentemperatur mittels Infrarot-Thermometer: Die Oberflächentemperatur der Heizplatte beträgt 38°C und erwärmt die Sau zusätzlich. Hitzestress für Sau und Ferkel. Geringe Futter- und Wasser- aufnahme, steigendes Risiko für MMA und Erdrückungs- verluste, zu wenig Säugeakte 220

222

Zu warm im Stall T Y P I S C H L Ü F T U N G Zu warm im Stall – Ferkelnest Wärmelampe oder auch Wärmeplatten erzeugen punktuelle Wärme/Thermik. Kalte Luft, oft aus dem Gülleraum, mit Schadgasen vermischt, folgt der erwärmten Luft. Es entsteht Zugluft im Ferkelnest. 222 „Kamin-Effekt“ – der Stall erwärmt sich unnötig.

224

Zu warm im Stall T Y P I S C H L Ü F T U N G Zu warm im Stall – Einstellungen überprüfen Überprüfung der Computer- einstellung ... ... und der Ablüfter 224

226

Zu warm im Stall T Y P I S C H L Ü F T U N G Zu warm im Stall – zu feucht im Stall Kondensat/Schwitzwasser entsteht, wenn unterschiedliche Temperaturen aufeinander treffen (feuchte, dunkle Wände, beschlagene Fenster, Tropfenbildung an Wasserleitungen etc.) Mehr Auflagefläche/geschlossener Boden bedeutet auch mehr Kot im Tierbereich Kot Feuchtigkeit NH³ Schadgasbelastung Reizungen der Schleimhäute für Mensch und Tier Schweine reagieren empfindlich auf zu hohe Temperaturen in Verbindung mit hoher Luftfeuchtigkeit Kreislaufkollaps Risiko Chance Kunststoff statt atmungs- aktives Mauerwerk Undichte Stallhüllen Schlechte Isolierung Zu geringe Luftrate, die NH³-Konzentration steigt Luftfeuchtigkeit kontinuierlich messen Feuchtigkeit abführen durch mehr Lüften und/ oder Heizen 226

228

Zu warm im Stall T Y P I S C H L Ü F T U N G Zu warm im Stall – zu trocken im Stall Zu hohe Luftraten Zu trockene Luftzufuhr/Witterung Zu hohe Heizleistung (Biogas) Risiko für Mensch und Tier Reizung der Atemwege Erhöhte Anfälligkeit für Atem- wegserkrankungen, Husten Erhöhte Staubbelastung Chance Luftfeuchtigkeit kontinuierlich beobachten Zuluft aufbereiten 228

230

Zu warm im Stall T Y P I S C H L Ü F T U N G Zu warm im Stall – Kühlungsmöglichkeiten – Schattenspender Beschat tung kann helfen, dass s ich A bteile üb er die F ens ter fläche weniger erhit zen. 230

232

Zu warm im Stall T Y P I S C H L Ü F T U N G Zu warm im Stall – Wasserkühlungsmöglichkeiten – Pad-Kühlung Chancen und Risiken – Luftfeuchtigkeit Hohe Temperaturen gepaart mit hoher Luftfeuchtigkeit sind für Schweine extrem belastend. Eine optimale Luftfeuchtigkeit reduziert die Staubbelastung und unterstützt die Tiergesundheit. Viele Betriebe haben in den vergangenen Jahren über die Steuerung der Luftfeuchtigkeit die Stalltemperatur zum Wohle von Mensch und Tier gesenkt. Temperaturabsenkungen von bis zu 6°C sind möglich. 232

234

Zu warm im Stall T Y P I S C H L Ü F T U N G Zu warm im Stall – Kühlungsmöglichkeiten Erdwärmetauscher – kühlt im Sommer (max. 25°C Zulufttemperatur im Sommer 2020) und erwärmt im Winter die Zuluft, reduziert die starken Tag- und Nacht-Temperaturschwankungen sehr effektiv. 234

236

Vorwort T Y P I S C H L Ü F T U N G 236

238

Quellen und Abkürzungen T Y P I S C H L Ü F T U N G Abkürzungsverzeichnis und Fachbegriffe Bronchien sind Teil des Röhrensystems der Lunge und bilden mit der Luftröhre die unteren Atemwege. Bronchitis Entzündung der Schleimhaut in den unteren Atemwegen, den Bronchien Endotoxine oder Lipolysaccharide sind Bestandteile der äußeren Zellmembran gramnegativer Bakterien. Sie sind im ganzen Körper zu finden. Sie werden beim Absterben von Bakterien frei (vgl. Hitzestress/Darm) und führen durch die Freisetzung zu einer Beeinträchtigung der Tiergesundheit. Evaporation Verdunstung von Wasser. Beim Schwein: Abgabe von Körperwärme über Verdunstung an den Schleimhäuten des Nasen-Rachen-Raumes beim Atmen Ileitis Durch Lawsonia intracellularis verursachte Darmerkrankung mit negativem Einfluß auf Gesundheit und Keimflora des Darms, was zu verschlechterter Futterverwertung und Wachstumsleistung führt Mycoplasma hyopneumoniae (kurz M.hyo) ist als Primärerreger weltweit verbreitet und zieht durch Schädigung der Selbstreinigungskräfte der Atemwege Sekundärinfektionen nach sich (Enzootische Pneumonie). PPV (Porzines Parvovirus, kurz: Parvo) Eine Infektion mit Parvoviren unterschiedlichster Stämme gilt als wichtige Ursache für Totgeburten, mumifizierte Ferkel, embryonale Verluste, Umrauscher und Unfruchtbarkeit beim Schwein. 238

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Quellen und Abkürzungen T Y P I S C H L Ü F T U N G Quellen Boehringer Ingelheim: Typisch Saugferkel, Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH, 2016 Boehringer Ingelheim: Typisch Schwein, Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH, 2016 Boehringer Ingelheim: Typisch Ökonomie, Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH, 2018 Ziron, M: persönliche Mitteilung, Fachhochschule Südwestfahlen, Fach- gebiet Tierproduktion, Soest, 2020 Bayer, J.: persönliche Mitteilung, Agrarberatung Johannes Bayer, Dülmen, 2020 Weber, M.: persönliche Mitteilung, Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt, Zentrum für Tierhaltung und Technik, Iden, 2020 Huber, M.: Schweinekrankheiten und Hygienemaßnahmen. In: Handbuch Schweineerzeugung, DLG-Verlags-GmbH, Frankfurt a.M., 1999 Büscher, W.: Faustzahlen für die Landwirtschaft, Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e.v. (KTBL), 2018 Peperkorn, K.: Optimierung des Stallklimas in der Mastschweinehaltung, Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, 2016 240

242

Quellen und Abkürzungen T Y P I S C H L Ü F T U N G Notizen 242

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Lüftung T Y P I S C H L Ü F T U N G 244 1 2 - 8 5 0 2 4 0 2 5 - 1 1